MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse haben eine faszinierende Verbindung zwischen der Fähigkeit zur Gesichtserkennung und der allgemeinen Intelligenz aufgedeckt. Diese Entdeckung könnte weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis von kognitiven Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmalen haben.
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Die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen und zu verarbeiten, ist nicht nur mit der allgemeinen Intelligenz verbunden, sondern steht auch in einem negativen Zusammenhang mit bestimmten autismusbezogenen Merkmalen. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie, die im Quarterly Journal of Experimental Psychology veröffentlicht wurde. Die Forscher fanden heraus, dass Personen, die bei Aufgaben zur Gesichtserkennung gut abschnitten, auch höhere Ergebnisse in Intelligenztests erzielten. Im Gegensatz dazu zeigten Personen, die Schwierigkeiten mit nonverbaler Kommunikation berichteten, schlechtere Fähigkeiten in der Gesichtserkennung.
Gesichter sind ein wesentlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens, und die meisten Menschen denken nicht über ihre Fähigkeiten zur Gesichtserkennung nach. Laut Dana L. Walker von der University of Western Australia gibt es viele Informationen, die wir aus einem Gesicht extrahieren, wie Identität, emotionaler Zustand und Vertrauenswürdigkeit. Dennoch ist weitere Forschung erforderlich, um vollständig zu verstehen, wie wir Gesichter wahrnehmen und wie diese Fähigkeit mit anderen Aspekten unserer Persönlichkeit und Kognition zusammenhängt.
Die Studie umfasste 253 Teilnehmer aus der allgemeinen Bevölkerung, die über die Plattform TestableMinds rekrutiert wurden. Um eine relativ homogene Stichprobe zu gewährleisten und Störvariablen zu minimieren, wurden spezifische Einschlusskriterien festgelegt. Die Teilnehmer mussten zwischen 18 und 49 Jahre alt sein, um sicherzustellen, dass die kognitiven Fähigkeiten relativ stabil sind. Zudem mussten sie in Australien, den USA, Großbritannien, Neuseeland, Kanada oder Irland leben und Englisch als Muttersprache haben.
Die Teilnehmer absolvierten eine Reihe von Tests, die verschiedene Aspekte der Gesichtserkennungsfähigkeiten, der kognitiven Fähigkeiten und der autistischen Merkmale messen sollten. Vier Tests wurden durchgeführt, um verschiedene Komponenten der Gesichtserkennung zu bewerten. Der Mooney Face Task maß die Fähigkeit zur Gesichtserkennung. Der Cambridge Face Perception Test (CFPT) bewertete die Fähigkeit, Gesichter voneinander zu unterscheiden. Der Cambridge Face Memory Test (CFMT) maß die Fähigkeit, ein Gesicht zu speichern und später wiederzuerkennen. Der Emotion Labelling Task bewertete die Fähigkeit, Gesichtsausdrücke korrekt zu identifizieren.
Um die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer zu messen, verwendeten die Forscher vier Tests, die verschiedene Aspekte der Intelligenz bewerten sollten. Der Concrete and Abstract Words Synonym Test maß die kristallisierte Intelligenz, ein Maß für angesammeltes Wissen und verbale Fähigkeiten. Der Paper Folding Test bewertete die visuell-räumliche Fähigkeit, die Fähigkeit, Formen und Objekte zu visualisieren und mental zu manipulieren. Der Visual Working Memory Test maß die Gedächtnisspanne, die Fähigkeit, Informationen im Kopf zu halten und zu manipulieren. Der Baddeley’s Semantic Verification Test maß die schnelle und genaue Informationsverarbeitung.
Die Forscher bestätigten die Existenz eines allgemeinen Faktors der Gesichtserkennungsfähigkeit (f). Dies bedeutet, dass Personen, die bei einer Art von Gesichtserkennungsaufgabe gut abschneiden, tendenziell auch bei anderen Aufgaben gut abschneiden. Dieser Faktor deutet darauf hin, dass es eine zugrunde liegende allgemeine Fähigkeit gibt, die mit der Verarbeitung von Gesichtern zusammenhängt.
Die Studie fand auch eine moderate, positive Assoziation zwischen diesem allgemeinen Faktor der Gesichtserkennungsfähigkeit (f) und der allgemeinen Intelligenz (g). Dies legt nahe, dass Personen mit höheren kognitiven Fähigkeiten tendenziell besser in der Verarbeitung von Gesichtern sind. Diese Assoziation unterstützt die Idee, dass die Gesichtserkennung als eine kognitive Fähigkeit betrachtet werden könnte, die mit der allgemeinen Intelligenz zusammenhängt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Schwierigkeiten in der nonverbalen Kommunikation, ein Merkmal, das oft mit Autismus in Verbindung gebracht wird, negativ mit dem allgemeinen Faktor der Gesichtserkennungsfähigkeit (f) assoziiert waren. Dies deutet darauf hin, dass Personen, die mit nonverbaler Kommunikation Schwierigkeiten haben, tendenziell schlechtere Fähigkeiten in der Gesichtserkennung aufweisen. Diese negative Assoziation blieb bestehen, selbst wenn die Forscher die allgemeine Intelligenz berücksichtigten, was darauf hindeutet, dass diese Kommunikationsschwierigkeiten ein unabhängiger Faktor sein könnten, der die Gesichtserkennung beeinflusst.
Die Ergebnisse unterstützen die Idee, dass Gesichtserkennungsfähigkeiten als eine breite kognitive Fähigkeit an sich betrachtet werden sollten, ähnlich wie Fähigkeiten wie logisches Denken oder räumliches Denken. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass Modelle der Intelligenz, die sich traditionell auf Bereiche wie Gedächtnis, Geschwindigkeit und logisches Denken konzentrieren, erweitert werden könnten, um soziale und wahrnehmungsbezogene Fähigkeiten wie die Gesichtserkennung einzuschließen.
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