MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der die Künstliche Intelligenz (KI) die Arbeitswelt maßgeblich verändert, hat Fiverr eine neue Initiative gestartet, um Gig-Arbeiter zu unterstützen und ihre Arbeit zukunftssicher zu machen.
Der Gig-Markt steht vor großen Herausforderungen, da KI-Technologien zunehmend Aufgaben übernehmen, die einst von Menschen erledigt wurden. Fiverr, eine führende Plattform für Freiberufler, hat nun eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Im Mittelpunkt steht das sogenannte “Personal AI Creation Model”, das es Freiberuflern ermöglicht, KI-Modelle auf Basis ihrer bisherigen Arbeiten zu trainieren und diese Modelle dann zu vermarkten.
Fiverrs CEO Micha Kaufman betont, dass es darum geht, Freiberufler unersetzlich zu machen, anstatt sie zu ersetzen. Die neuen Funktionen sollen sicherstellen, dass Kreative weiterhin im Zentrum der kreativen Wirtschaft stehen. Dies ist besonders wichtig, da Berichte zeigen, dass die Verfügbarkeit von KI-Tools wie Bildgeneratoren und ChatGPT zu einem Rückgang der Nachfrage nach menschlichen Arbeitskräften geführt hat.
Das Personal AI Creation Model erlaubt es Freiberuflern, ihre bisherigen Arbeiten, sei es in Form von Grafiken, Texten oder anderen kreativen Inhalten, in ein KI-Modell zu integrieren. Kunden können dann entscheiden, ob sie die KI-generierten Werke, menschliche Arbeiten oder eine Kombination aus beidem erwerben möchten. Diese Flexibilität könnte für viele Freiberufler entscheidend sein, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Zum Start des Programms werden nur ausgewählte, erfahrene Freiberufler die Möglichkeit haben, solche Modelle zu erstellen. Die Nutzung des Personal AI Creation Model ist mit Kosten verbunden, was für einige Freiberufler eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen könnte. Dennoch könnte die Investition in KI-Tools langfristig zu einer besseren Marktposition führen.
Ein weiteres Feature, das Fiverr einführt, ist der “Personal AI Assistant”, ein Chatbot, der auf den bisherigen Kundenkommunikationen der Freiberufler basiert. Dieser Assistent soll Routineaufgaben übernehmen und den Freiberuflern helfen, effizienter zu arbeiten. Allerdings gibt es Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre, da nicht klar ist, ob die Freiberufler die Kontrolle darüber haben, welche Chats für die Feinabstimmung des Assistenten verwendet werden.
Zusätzlich zu den KI-Initiativen plant Fiverr, besonders erfolgreiche Freiberufler mit Unternehmensanteilen zu belohnen. Dies könnte ein Anreiz sein, sich stärker in die Plattform zu integrieren und von den neuen Technologien zu profitieren. Wie genau die Auswahl der Freiberufler erfolgt und wie viele Anteile vergeben werden, bleibt jedoch unklar.
Insgesamt zeigt Fiverrs Ansatz, dass die Integration von KI in die Arbeitswelt nicht zwangsläufig zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen muss. Vielmehr bietet sie die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die eigene Arbeit zu skalieren. Für Freiberufler könnte dies eine Chance sein, sich in einem sich schnell verändernden Marktumfeld zu behaupten.
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