WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Reaktion der USA auf die Vogelgrippe wird durch die Trump-Administration erheblich gestört, was zu Verwirrung und Besorgnis unter den Bundesmitarbeitern, staatlichen Beamten, Tierärzten und Gesundheitsexperten führt.



Seit dem Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar haben zwei Bundesbehörden, die für die Überwachung und Reaktion auf die Epidemie verantwortlich sind, Berichte über die Vogelgrippe zurückgehalten und Kongressbriefings sowie Treffen mit staatlichen Gesundheitsbehörden abgesagt. Dies berichten elf Quellen gegenüber Reuters. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben zwei wöchentliche Berichte zurückgehalten, einen über die Übertragung der Vogelgrippe und einen anderen über die Überwachung, und mehrere Treffen mit staatlichen Beamten abgesagt. Die CDC und das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hielten drei Wochen lang keine Kongressbriefings ab, und das USDA reagierte nicht auf die Anfrage eines staatlichen Beamten nach Informationen über ein neues Programm zum Schutz der Lebensmittelversorgung der Nation. Dies führte zu Besorgnis unter den Bundesgesundheitsmitarbeitern, dass kritische Informationen über die Vogelgrippe nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht verbreitet werden, selbst wenn mehr Menschen und Vieh positiv auf das Virus getestet werden. Die Entscheidung von Trump, die USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurückzuziehen, hat auch den Informationsaustausch behindert, der es den Beamten ermöglicht, Ausbrüche und Virusstämme in anderen Ländern zu verfolgen. Die CDC hat erklärt, dass das Risiko für die allgemeine Öffentlichkeit durch die Vogelgrippe weiterhin gering bleibt. Dennoch haben zunehmende Ausbrüche bei Nutztieren und Menschen in den USA Wissenschaftler beunruhigt, dass das Virus in einer Weise mutieren könnte, die eine Übertragung von Mensch zu Mensch ermöglicht. Die Vogelgrippe hat seit April fast 70 Menschen in den USA infiziert und eine Person getötet. Sie hat seit Beginn des Ausbruchs im Jahr 2022 etwa 159 Millionen Hühner, Truthähne und andere Vögel landesweit ausgelöscht. Die Preise für Eier in den USA sind auf Rekordhöhen gestiegen, was Trumps Versprechen, die Kosten für Amerikaner zu senken, gefährdet. Das USDA gab am 5. Februar bekannt, dass Milchkühe mit einem zweiten Stamm der Vogelgrippe infiziert wurden, was die Besorgnis über ihre Ausbreitung verstärkt. Vor Trumps Amtseinführung standen Bundesbeamte regelmäßig in Kontakt mit staatlichen Beamten und Industriegruppen im Rahmen der US-Reaktion auf den größten tiergesundheitlichen Notfall in der Geschichte. Das USDA erklärte, es setze die regelmäßige Kommunikation mit anderen Bundesbehörden fort. Die CDC hat zwei Berichte über die Vogelgrippe, die am 23. Januar veröffentlicht werden sollten, aufgrund eines langen und ungewöhnlichen Überprüfungsprozesses nicht veröffentlicht, so zwei Quellen mit Kenntnis der Aktivitäten der Behörde. Einer der wöchentlichen Berichte der CDC über Morbidität und Mortalität beschreibt die ersten Vogelgrippeinfektionen bei Katzen, die keinen Zugang zur Außenwelt hatten. Der andere ist ein Bericht über die Überwachung von Abwasser in Oregon in der Nähe von Geflügel- und Milchviehbetrieben, laut Screenshots interner Zusammenfassungen, die Reuters vorliegen. Seit Jahrzehnten sind diese wöchentlichen Berichte ein Mittel für die CDC, um wichtige Informationen an lokale Gesundheitsbehörden und Kliniker zu kommunizieren, damit sie Patienten richtig behandeln und schützen können, sagte Arthur Reingold, Epidemiologieprofessor an der University of California in Berkeley. „Es ist einfach außergewöhnlich, ehrlich gesagt, dass wir diese Art der Kommunikation verlangsamen oder verzögern oder behindern würden“, sagte Reingold. Die USA nahmen letzte Woche nicht an einem WHO-Treffen von Spezialisten teil, die sich mit Influenzastämmen, einschließlich der Vogelgrippe H5N1, befassten, sagte Scott Prendergast, Direktor im WHO-Team für Gesundheitsnotfälle. „Wir haben nicht mehr die Kommunikation über Dinge, die in den USA passieren“, sagte Prendergast. Mindestens ein Bundesstaat, Minnesota, hatte Schwierigkeiten, Informationen vom USDA über die Vogelgrippe zu erhalten. Das staatliche Tiergesundheitsamt erhielt keine Antworten auf Fragen, die es im Januar zu einem USDA-Programm zur Erhöhung der Tests von Truthähnen zum Schutz der US-Lebensmittelversorgung stellte, sagte Shauna Voss, die interimistische stellvertretende Direktorin des Amtes. Andere Maßnahmen der Trump-Administration, wie das geplante Einfrieren von Bundesmitteln, haben die Verwirrung verstärkt, sagte sie. „Diese sicherlich chaotische Kommunikation kann sich auf staatlicher Ebene auswirken und letztendlich unsere Landwirte betreffen, die unsere Lebensmittel produzieren“, sagte Voss.

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Trump-Administration stört US-Reaktion auf Vogelgrippe
Trump-Administration stört US-Reaktion auf Vogelgrippe (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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