ESSEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz eines Umsatzrückgangs von vier Prozent auf 7,8 Milliarden Euro zeigt sich Thyssenkrupp im Marinegeschäft optimistisch. Das Unternehmen verzeichnete einen signifikanten Anstieg im Auftragseingang, insbesondere im Bereich der Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS).
Thyssenkrupp hat in den letzten Monaten ein gemischtes Bild präsentiert. Während der Umsatz um vier Prozent auf 7,8 Milliarden Euro sank, konnte das Unternehmen im Marinegeschäft einen deutlichen Auftragsanstieg verzeichnen. Besonders die Sparte Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) erwies sich als Lichtblick, da sie von Aufträgen in Milliardenhöhe profitierte. Diese Entwicklung trug maßgeblich zum operativen Ergebnis bei und übertraf die Erwartungen der Analysten.
Der Konzern sieht sich jedoch weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere im Stahl- und Automobilsektor, wo die Nachfrage schleppend bleibt. Trotz dieser Schwierigkeiten strebt Thyssenkrupp eine Rückkehr zur Gewinnzone an und setzt auf eine umfassende Restrukturierung. Konzernchef Miguel López betonte die Bedeutung des Konzernumbaus und die Notwendigkeit, sich an das veränderte sicherheitspolitische Umfeld anzupassen.
Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist die geplante Abspaltung von TKMS. Diese Maßnahme soll nicht nur den Kundeninteressen besser gerecht werden, sondern auch die Position des Unternehmens im Marinegeschäft stärken. Parallel dazu wird ein Joint Venture mit dem tschechischen Energieunternehmen EPCG angestrebt, um die Synergien im Bereich der erneuerbaren Energien zu nutzen.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben jedoch herausfordernd. Sinkende Stahlpreise und eine schwache Nachfrage belasten das Ergebnis. Dennoch konnte das bereinigte Ebit auf 191 Millionen Euro gesteigert werden, was auf das laufende Restrukturierungsprogramm zurückzuführen ist. Die Profitabilität des Stahlgeschäfts hat sich verbessert, obwohl weiterhin Verluste verzeichnet werden.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Entwicklung bei Thyssenkrupp Nucera, dem börsennotierten Elektrolysespezialisten des Konzerns. Im Hydrogen-Segment wurde ein starkes Umsatz- und Ergebniswachstum erzielt, auch wenn regulatorische Unsicherheiten und hohe Anlaufkosten eine noch bessere Leistung verhinderten. Die Aktie von Nucera fiel dennoch zeitweise um fast sieben Prozent.
Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage hat Thyssenkrupp seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024/25 auf minus drei bis null Prozent gesenkt. Die Ergebnisprognosen blieben jedoch stabil, und das Unternehmen strebt die Rückkehr zur Gewinnzone an. Eine umfassende Auftragserweiterung bei TKMS verbessert die Aussichten für den Free Cashflow erheblich, der nun bis zu 300 Millionen Euro erreichen soll.
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