BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stehen kurz vor einem entscheidenden Abschluss. Beide Parteien streben eine Einigung an, die weitreichende Auswirkungen auf die Beschäftigten und den Schienenverkehr in Deutschland haben könnte.
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Die laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG haben eine kritische Phase erreicht, in der beide Seiten intensiv an einer Lösung arbeiten, die bis zum Wochenende erzielt werden soll. Die Deutsche Bahn hat ein Angebot unterbreitet, das eine Lohnerhöhung von 7,9 Prozent vorsieht, während die EVG eine Erhöhung von 7,6 Prozent plus zusätzliche Leistungen und eine Beschäftigungsgarantie bis 2027 fordert.
Die Verhandlungen sind in die dritte Runde gegangen, wobei beide Parteien in Berlin zusammenkommen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Gespräche sind von langen Verhandlungsnächten geprägt, was die hohe Arbeitsbelastung der Beteiligten unterstreicht. Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn, zeigt sich optimistisch, dass in den kommenden Tagen eine konstruktive Lösung gefunden werden kann.
Die EVG, vertreten durch Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay, betont die Notwendigkeit einer Beschäftigungsgarantie bis 2027, um den Herausforderungen der aktuellen Bahnkrise zu begegnen. Diese Forderung ist ein zentraler Punkt der Verhandlungen, da sie die langfristige Sicherheit der Arbeitsplätze im Schienenverkehr gewährleisten soll.
In der letzten Verhandlungsrunde zeigte sich ein gewisses Entgegenkommen seitens der Bahn, die ein überarbeitetes Angebot vorlegte. Dieses beinhaltet eine Lohnerhöhung für Schichtarbeiter um 1,3 Prozent, was insgesamt zu einem Lohnwachstum von 7,9 Prozent für etwa 100.000 Mitarbeiter im Schichtdienst führen soll. Diese Regelungen sollen auch für die Beschäftigten der Güterverkehrstochter DB Cargo gelten.
Die EVG fordert zusätzlich ein Zusatzgeld von 2,6 Prozent für Schichtarbeit, wobei ein Teil dieser Mittel in freie Tage umgewandelt werden kann. Diese Flexibilität ist ein wichtiger Aspekt der Verhandlungen, da sie den Bedürfnissen der Arbeitnehmer entgegenkommt und gleichzeitig die Attraktivität der Arbeitsplätze erhöht.
Die Verhandlungen finden in einem Umfeld statt, das von der bevorstehenden Bundestagswahl im Februar geprägt ist. Beide Seiten sind bestrebt, die Gespräche vor Ablauf der Friedenspflicht Ende März abzuschließen, um mögliche Streiks zu vermeiden, die den Schienenverkehr in Deutschland erheblich beeinträchtigen könnten.
Die Ergebnisse dieser Verhandlungen werden nicht nur die unmittelbaren Arbeitsbedingungen der Bahnmitarbeiter beeinflussen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bahn im europäischen Schienenverkehrsmarkt haben. Eine Einigung könnte als Modell für zukünftige Tarifverhandlungen in der Branche dienen.
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