PORTLAND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Kahil El’Zabar und sein Ethnic Heritage Ensemble haben mit ihrer jüngsten Performance im Space Gallery in Portland, Maine, ein musikalisches Erlebnis geschaffen, das die Zuhörer in eine andere Welt versetzte.
Die Frage, warum ein Künstler oder ein Kunstwerk, das seit Jahrzehnten als herausragend gilt, plötzlich als transzendent wahrgenommen wird, beschäftigt viele Musikliebhaber. Ist es die Beständigkeit der Vision, die uns transportiert? Hat die Musik im Laufe der Jahre an Schwere gewonnen? Oder ist es die Qualität des Publikums, das den Moment besonders macht?
Diese Gedanken kamen mir nach dem Besuch des Konzerts von Kahil El’Zabar und seinem Ethnic Heritage Ensemble am 4. Februar 2025. Die ausverkaufte Veranstaltung im Space Gallery in Portland, Maine, war ein Beweis für die anhaltende Anziehungskraft dieser Musik.
Das Trio, bestehend aus Corey Wilkes an der Trompete und Kevin Nabors am Tenorsaxophon, begann mit einer Percussion-Einleitung, die an eine heilige Zeremonie erinnerte. Die Ethnic Heritage Ensemble feierte ihr 50-jähriges Bestehen und bewies, dass sie immer noch zu den besten ihrer Art gehört.
Die Musik war eine Mischung aus post-boppigen und souligen Klängen, die mit energiegeladenen Soli gespickt war. Besonders beeindruckend war El’Zabars Solo, das genug kinetische Energie hatte, um das Haus zu rocken. Seine Fähigkeit, mit destruktiver Energie etwas so Schönes zu schaffen, war bemerkenswert.
El’Zabar verbrachte nicht viel Zeit hinter dem Schlagzeug, sondern trat oft nach vorne, um auf einer Cajon oder einem Daumenklavier zu spielen. Seine Darbietungen verbanden Blues mit Chorgesang und vereinten Samstagabend mit Sonntagmorgen. Diese spirituelle, tranceartige Musik war voller Freude und Ekstase.
Das Set bestand aus etwa einem halben Dutzend Stücken, darunter El’Zabars eigenes „A Time for Healing“ und eine sublime Version von „All Blues“. McCoy Tyners „Passion Dance“ wirkte wie ein Wirbelsturm, und El’Zabars Hommage an Ornette Coleman war hypnotisierend.
Der Abend endete mit einer Solo-Gesangsdarbietung von El’Zabar, die humorvoll, abenteuerlich und berührend war. Selbst als wir nach dem Konzert feststellten, dass die Autoschlüssel im Wagen eingeschlossen waren und die Temperaturen sanken, blieb die Freude des Abends ungetrübt.
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