DÜSSELDORF / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der jüngste Patentstreit zwischen Amazon und Nokia hat die Aufmerksamkeit der Tech-Branche auf sich gezogen. Trotz eines verlorenen Prozesses sieht Amazon keine Gefahr für seinen Streamingdienst Prime Video in Deutschland.
Der Patentstreit zwischen Amazon und Nokia hat in der Tech-Welt für Aufsehen gesorgt. Amazon, das vor dem Landgericht Düsseldorf eine Niederlage gegen Nokia hinnehmen musste, betont, dass der Zugang zu Prime Video für deutsche Kunden nicht gefährdet sei. Ein Sprecher des Unternehmens versicherte, dass es absolut keine Gefahr gebe, dass Kunden den Zugang zu Prime Video verlieren könnten.
Im Kern des Streits steht ein Patent von Nokia, das eine Technologie zur Übertragung von Videos von mobilen Geräten auf Fernsehgeräte betrifft. Das Landgericht stellte eine Verletzung dieses Patents fest, was Nokia theoretisch die Möglichkeit gibt, eine Einstweilige Verfügung zu erwirken, sollte Amazon die Funktion nicht deaktivieren. Allerdings müsste Nokia dafür eine Bankbürgschaft in Höhe von 500 Millionen Euro hinterlegen.
Amazon hat bereits angekündigt, sich an die Bestimmungen des Urteils zu halten und prüft derzeit die nächsten Schritte. Nokia hingegen begrüßte die Entscheidung des Gerichts und hofft, dass Amazon seinen Verpflichtungen nachkommt und einer Lizenz zu fairen Bedingungen zustimmt.
Dieser Fall ist nicht der erste, in dem Nokia gegen Amazon vorgeht. Bereits im Herbst hatte Amazon den Verkauf seiner Fire TV 4K Streaming-Sticks in Deutschland eingestellt, nachdem das Landgericht München eine Patentverletzung festgestellt hatte. Die finanzielle Hürde für eine Einstweilige Verfügung ist zwar hoch, doch es gibt Präzedenzfälle, wie etwa 2019, als QUALCOMM eine noch höhere Summe hinterlegte, um den Verkauf bestimmter iPhone-Modelle in Deutschland zu stoppen.
Der Ausgang dieses Streits könnte weitreichende Folgen für die Branche haben. Sollte Nokia erfolgreich eine Verfügung erwirken, könnte dies andere Unternehmen ermutigen, ähnliche Ansprüche geltend zu machen. Gleichzeitig könnte es Amazon dazu zwingen, seine Technologie anzupassen oder Lizenzvereinbarungen zu treffen, um den Betrieb seiner Dienste in Deutschland fortzusetzen.
In der Zwischenzeit bleibt die Funktion in der Prime-Video-App weiterhin verfügbar, während Amazon seine Optionen prüft. Die Tech-Welt beobachtet gespannt, wie sich dieser Konflikt weiterentwickelt und welche Auswirkungen er auf die Streaming-Landschaft in Deutschland haben wird.
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