OTTAWA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Menschen mit Depressionen eine ungewöhnlich langsame neuronale Aktivität im visuellen Kortex aufweisen, was mit der Schwere der Symptome und einer Verlangsamung der Bewegungen in Verbindung steht.
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Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Journal of Affective Disorders hat gezeigt, dass bei Menschen mit Depressionen die neuronale Aktivität im visuellen Kortex langsamer und weniger variabel ist. Diese Entdeckung könnte erklären, warum depressive Personen oft berichten, die Welt in ‘Zeitlupe’ oder ‘grau’ wahrzunehmen. Die Forscher fanden heraus, dass die visuelle Region im hinteren Teil des Gehirns nicht so stark die Gesamtaktivität des Gehirns widerspiegelt wie bei gesunden Personen.
Die Studie untersuchte die dynamischen Merkmale der spontanen Gehirnaktivität im okzipitalen Kortex und deren Zusammenhang mit depressiven Symptomen, insbesondere der psychomotorischen Verlangsamung. Diese Verlangsamung betrifft sowohl Bewegungen als auch die Sprache und ist ein häufiges Symptom bei schweren Depressionen. Professor Georg Northoff von der University of Ottawa, einer der Autoren der Studie, stellte die Frage, ob eine primäre sensorische Region wie der visuelle Kortex in ihrer neuronalen Aktivität bei Depressionen abnormal langsam ist und ob dies mit den depressiven Symptomen zusammenhängt.
Um dies zu untersuchen, verwendeten die Forscher eine Technik namens Ruhe-Zustands-fMRT, die es ermöglicht, die Gehirnaktivität indirekt zu messen, indem Veränderungen im Blutfluss erfasst werden, während eine Person ruhig im Scanner liegt. Die Studie umfasste 49 Teilnehmer mit einer Diagnose einer schweren depressiven Störung und 50 gesunde Kontrollpersonen. Alle Teilnehmer wurden von Psychiatern gründlich untersucht, um Diagnosen zu bestätigen und andere medizinische oder psychiatrische Erkrankungen auszuschließen.
Die Forscher konzentrierten sich auf den visuellen Kortex, insbesondere auf den primären visuellen Kortex (V1) und eine höher geordnete visuelle Region namens hMT+, die für die Verarbeitung von Bewegungen bekannt ist. Sie berechneten die globale Signalkorrelation, die misst, wie stark die Aktivität in einer bestimmten Gehirnregion die Gesamtaktivität des Gehirns widerspiegelt. Eine hohe Korrelation bedeutet, dass die Region eng mit der globalen Gehirnaktivität synchronisiert ist, während eine niedrige Korrelation darauf hindeutet, dass sie unabhängiger ist.
Darüber hinaus untersuchten sie die funktionelle Konnektivität des visuellen Kortex, also wie stark die Aktivität im visuellen Kortex mit der Aktivität in anderen Gehirnregionen, wie dem präfrontalen Kortex und subkortikalen Regionen wie dem Thalamus und Hippocampus, zusammenhängt. Diese Regionen sind bekannt dafür, dass sie bei Depressionen betroffen sind. Die Forscher fanden heraus, dass der visuelle Kortex bei depressiven Personen eine erhöhte funktionelle Konnektivität mit mehreren anderen Gehirnregionen aufwies, die an der emotionalen Verarbeitung beteiligt sind.
Ein besonders bemerkenswerter Befund der Studie war die signifikante negative Korrelation zwischen der mittleren Frequenz im visuellen Kortex und der Schwere der Depressionssymptome. Dies bedeutet, dass Personen mit langsamerer Gehirnaktivität im visuellen Kortex tendenziell schwerere depressive Symptome und eine ausgeprägtere psychomotorische Verlangsamung aufwiesen. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse zur Entwicklung von hirnbasierten Markern für Depressionen beitragen können, die bei der Diagnose und Überwachung der Behandlung helfen könnten.
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