MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der modernen Psychologie und Neurowissenschaft gibt es ein faszinierendes Phänomen, das als “Zeiterweiterungserfahrung” bekannt ist. Diese Erlebnisse treten häufig in Situationen auf, die von intensiven Emotionen oder außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen geprägt sind. Ob in einem Notfall, beim Sport oder unter dem Einfluss psychedelischer Substanzen – das subjektive Empfinden, dass die Zeit langsamer vergeht, ist für viele Menschen eine verblüffende Erfahrung.
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Das Phänomen der Zeiterweiterung ist nicht nur ein interessantes psychologisches Rätsel, sondern auch ein Thema, das tief in die menschliche Wahrnehmung und das Bewusstsein eingreift. In alltäglichen Situationen erleben wir oft, dass die Zeit unterschiedlich schnell vergeht. Ein Urlaub in einem fremden Land kann sich länger anfühlen als die gleiche Zeitspanne zu Hause. Ebenso scheint die Zeit zu fliegen, wenn wir in eine Tätigkeit vertieft sind, sei es beim Musizieren, Schachspielen oder Malen.
Diese alltäglichen Variationen sind jedoch relativ mild im Vergleich zu den extremen Veränderungen, die in sogenannten “Zeiterweiterungserfahrungen” auftreten können. In solchen Momenten kann sich die Zeit um ein Vielfaches ausdehnen, was besonders in Notfallsituationen wie Autounfällen oder Stürzen bemerkbar ist. Menschen berichten oft, dass sie in diesen Situationen mehr Zeit hatten, um zu denken und zu handeln, was ihnen möglicherweise das Leben gerettet hat.
Ein möglicher Erklärungsansatz für diese Phänomene ist die Informationsverarbeitung im Gehirn. Je mehr Informationen unser Gehirn verarbeitet – sei es durch neue Eindrücke oder intensive Gedanken –, desto langsamer scheint die Zeit zu vergehen. Kinder erleben die Zeit oft langsamer, weil sie in einer Welt voller Neuheiten leben. Neue Umgebungen dehnen die Zeit, während Langeweile sie streckt, da unser Geist mit Gedanken überflutet wird.
Interessanterweise treten Zeiterweiterungserfahrungen auch in ruhigen Momenten auf, etwa während der Meditation oder in der Natur. Diese Erlebnisse sind oft mit einem Gefühl der Ruhe und Gelassenheit verbunden, was der Theorie widerspricht, dass sie durch Stresshormone wie Noradrenalin ausgelöst werden. Stattdessen könnte eine evolutionäre Anpassung dahinterstecken, die unseren Vorfahren in gefährlichen Situationen geholfen hat, ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Ein weiterer Erklärungsansatz ist, dass diese Erfahrungen keine realen Zeitdehnungen sind, sondern Illusionen der Erinnerung. In Notfallsituationen wird unsere Wahrnehmung schärfer, und wir nehmen mehr Details wahr, die später als langsamerer Zeitverlauf erinnert werden. Dennoch sind viele Menschen überzeugt, dass sie tatsächlich mehr Zeit hatten, um zu reagieren.
Die Schlüsselrolle bei der Erklärung dieser Phänomene spielt der veränderte Bewusstseinszustand. Ein plötzlicher Schock kann unsere normalen psychologischen Prozesse stören und zu einer abrupten Verschiebung des Bewusstseins führen. In sportlichen Situationen kann eine intensive Konzentration zu einer “Super-Absorption” führen, die die Zeit radikal verlangsamt.
Diese veränderten Bewusstseinszustände beeinflussen auch unser Identitätsgefühl und die Trennung zwischen uns und der Welt. Wenn diese Grenzen verschwimmen, erweitert sich unser Zeitempfinden. Wir treten aus unserem normalen Bewusstsein heraus und betreten eine andere Zeitwelt.
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