BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung der Bundesregierung, die Mittel für Sprach- und Integrationskurse drastisch zu kürzen, hat weitreichende Folgen für die Integration von Flüchtlingen und den deutschen Arbeitsmarkt. Die Kürzungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigt und die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle spielt.



Die Kürzungen der Bundesregierung bei den Mitteln für Sprach- und Integrationskurse haben nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die betroffenen Flüchtlinge, sondern auch auf die deutsche Wirtschaft. Mit einem Budget von lediglich 763 Millionen Euro im Jahr 2025, das weit unter dem benötigten Betrag von 1,06 Milliarden Euro liegt, stehen die Kurse vor einer ungewissen Zukunft. Bildungsträger und Volkshochschulen warnen vor den Konsequenzen, da viele geplante Kurse ausfallen und tausende Teilnehmer ihre Chance auf eine bessere Zukunft verlieren.

Die Kürzungen treffen die Integrationskurse zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Innenministerin Nancy Faeser hatte ursprünglich zusätzliche Mittel gefordert, scheiterte jedoch an der Haushaltsdisziplin der Koalition. Die genehmigten 263 Millionen Euro sind weit weniger als nötig, um den Bedarf zu decken. Für die Volkshochschulen, die einen Großteil der Sprachkurse organisieren, bedeutet dies Chaos. Bereits jetzt müssen viele Kurse abgesagt werden, was die Integration von Geflüchteten erheblich bremst.

Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zur erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt, dass Teilnehmer von Sprachkursen mit C1- oder C2-Niveau eine um 21 Prozentpunkte höhere Chance auf eine feste Anstellung haben. Doch die bisherigen Kurse zeigen gemischte Ergebnisse: 2023 absolvierten zwar 135.000 Menschen aus der Ukraine einen Integrationskurs, doch weniger als die Hälfte bestand den Abschluss. Der Bundesrechnungshof kritisiert das System als ineffizient und zu teuer.

Die Wirtschaft warnt vor der Verschwendung von Potenzial. Während Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden, bleiben viele hier lebende Geflüchtete ohne Weiterbildungsmöglichkeiten. Dies verschärft den Fachkräftemangel unnötig. Laut Ifo-Institut droht die Zahl der Erwerbstätigen bereits ab diesem Jahr zu sinken. Ein funktionierendes Integrationssystem wäre daher nicht nur eine sozialpolitische Maßnahme, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Für die Sprachschulen sind die kurzfristigen Kürzungen besonders bitter. Noch im Dezember hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge signalisiert, dass 90 Prozent der gemeldeten Bedarfe gedeckt werden könnten. Auf Basis dieser Aussage wurden Lehrkräfte eingestellt und Materialien bestellt – nun bleiben die Schulen auf den Kosten sitzen. Der erste Quartal ist praktisch verloren, und selbst wenn später noch Mittel bewilligt werden, kann das den aktuellen Schaden nicht mehr rückgängig machen.

Auch politisch wächst der Druck. Die Opposition kritisiert, dass das Innenministerium den Bedarf unterschätzt habe. Man habe den Haushalt künstlich niedrig angesetzt, um Einsparungen vorzutäuschen. Die Fehler bei der Planung der Mittelverteilung werfen ein schlechtes Licht auf die aktuelle Regierung und ihre Prioritäten.

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Kürzungen bei Integrationskursen gefährden Arbeitsmarktintegration
Kürzungen bei Integrationskursen gefährden Arbeitsmarktintegration (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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