MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch Ransomware im Gesundheitswesen hat ein alarmierendes Niveau erreicht. Millionen von Patienten sind durch Angriffe auf kritische Systeme gefährdet, wie der jüngste Vorfall bei UnitedHealth zeigt, bei dem 190 Millionen Amerikaner betroffen waren. Diese Angriffe unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen in einem Sektor, der zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen gerät.
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Die Interlock-Ransomware-Gruppe hat sich als eine der gefährlichsten Bedrohungen für das Gesundheitswesen etabliert. Ihre Angriffe sind nicht nur technisch ausgefeilt, sondern auch strategisch darauf ausgerichtet, maximalen Druck auf ihre Opfer auszuüben. Mit einer Kombination aus Datenverschlüsselung und der Drohung, sensible Informationen zu veröffentlichen, zielen sie auf finanzielle Gewinne ab. Besonders betroffen sind Krankenhäuser und Kliniken, die aufgrund ihrer sensiblen Daten und der Notwendigkeit eines kontinuierlichen Betriebs besonders anfällig sind.
Die Vorgehensweise der Interlock-Gruppe ist bemerkenswert raffiniert. Sie nutzen fortschrittliche Techniken wie Phishing und gefälschte Software-Updates, um sich Zugang zu verschaffen. Einmal im System, bleiben sie oft lange unentdeckt, was den Schaden erheblich vergrößert. Ihre Fähigkeit, sich schnell im Netzwerk zu bewegen und Daten zu stehlen, bevor sie die Systeme verschlüsseln, macht sie zu einer ernsthaften Bedrohung.
Ein aktuelles Beispiel für ihre Aktivitäten ist der Angriff auf das Brockton Neighborhood Health Center im Jahr 2024. Der Angriff blieb fast zwei Monate unentdeckt, was die Verwundbarkeit solcher Einrichtungen verdeutlicht. Auch andere Organisationen wie Legacy Treatment Services und Drug and Alcohol Treatment Service wurden in dieser Zeit angegriffen. Diese Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, auf solche Bedrohungen vorbereitet zu sein.
Der Angriff beginnt oft mit einem sogenannten Drive-by Compromise, bei dem die Angreifer entweder eine bestehende legitime Website kompromittieren oder eine neue Phishing-Domain registrieren. Diese Seiten sind so gestaltet, dass sie vertrauenswürdig erscheinen und Benutzer dazu verleiten, schädliche Software herunterzuladen. Ein Beispiel dafür ist die Domain apple-online.shop, die von Sicherheitsanalysten als Teil der Interlock-Aktivitäten identifiziert wurde.
Nach dem ersten Eindringen in das System beginnt die Interlock-Gruppe mit der Ausführung schädlicher Befehle. Sie tarnen ihre Werkzeuge oft als legitime Software-Updates, um Benutzer zu täuschen. Diese vermeintlichen Updates aktivieren Remote Access Tools, die den Angreifern vollständigen Zugriff auf das infizierte System gewähren. Ein solches Beispiel ist der gefälschte Chrome-Updater upd_8816295.exe, der in einer Sicherheitsanalyse als bösartig identifiziert wurde.
Ein weiterer Schritt im Angriff ist der Diebstahl von Zugangsdaten. Diese Informationen ermöglichen es den Angreifern, sich seitlich im Netzwerk zu bewegen und weitere Systeme zu kompromittieren. Die Interlock-Gruppe verwendet ein spezielles Stealer-Tool, um sensible Daten wie Benutzernamen und Passwörter zu sammeln. Diese Daten werden dann exfiltriert, oft über Cloud-Dienste wie Azure.
Um sich gegen solche Angriffe zu schützen, müssen Gesundheitsorganisationen proaktive Maßnahmen ergreifen. Früherkennung ist entscheidend, um den Schaden zu minimieren. Tools wie die ANY.RUN Sandbox ermöglichen es, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu analysieren, um Datenverletzungen zu verhindern. Mit der Fähigkeit, verdächtige Dateien sicher zu analysieren und Netzwerkaktivitäten zu überwachen, können Organisationen effektiver gegen fortschrittliche Bedrohungen vorgehen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Interlock-Ransomware: Bedrohung für das Gesundheitswesen".
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