MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um Weltraumwerbung gewinnt an Fahrt, da Astronomen weltweit ihre Bedenken äußern. Der Nachthimmel, der seit jeher als unberührtes Fenster zum Universum gilt, könnte durch kommerzielle Interessen gefährdet werden.
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Die Vorstellung, dass der Nachthimmel durch Werbeschilder im All erhellt wird, sorgt bei Astronomen für Besorgnis. Diese Bedenken sind nicht neu, aber die jüngsten Entwicklungen und Pläne von Unternehmen wie dem russischen Startup StartRocket haben die Diskussion neu entfacht. Bereits 2018 plante StartRocket, mit sogenannten ‘Orbital Displays’ Werbung im All zu platzieren, was bei Wissenschaftlern weltweit auf Kritik stieß.
Ein zentraler Punkt der Kritik ist die potenzielle Beeinträchtigung der astronomischen Beobachtungen. Der Nachthimmel muss frei von künstlichen Lichtquellen bleiben, um die Arbeit bodengebundener Teleskope nicht zu stören. Zusätzliche Lichter könnten die Beobachtung von Himmelsobjekten erheblich erschweren und die Qualität der gesammelten Daten beeinträchtigen.
Ein weiteres Problem, das mit der Zunahme von Satelliten einhergeht, ist der Weltraumschrott. Mehr Satelliten bedeuten zwangsläufig mehr Schrott, was das Risiko von Kollisionen im All erhöht. Diese könnten eine Kettenreaktion auslösen, die den Weltraum langfristig unbrauchbar macht. Zudem könnten die Satelliten elektromagnetische Störungen verursachen, die die Kommunikation und andere Technologien beeinträchtigen.
Die American Astronomical Society (AAS) hat in einem Statement darauf hingewiesen, dass die Risiken von Weltraumwerbung nicht unterschätzt werden dürfen. Obwohl es derzeit keine konkreten Pläne für solche Vorhaben gibt, ist die Sorge um die Zukunft des Nachthimmels berechtigt. Die AAS fordert daher internationale Regelungen, um den Weltraum vor kommerziellen Interessen zu schützen.
Ein Beispiel für die potenziellen Gefahren ist der Versuch von Pepsi Russland im Jahr 2019, das Getränk ‘Adrenaline Rush’ im All zu bewerben. Der Plan wurde letztendlich von Pepsis US-Hauptbüro gestoppt, nachdem ein Test im Orbit durchgeführt wurde. Diese Aktion blieb eine einmalige Angelegenheit, doch sie zeigt, dass die Idee der Weltraumwerbung nicht nur theoretisch ist.
In den USA gibt es bereits gesetzliche Regelungen, die Weltraumwerbung verbieten. Der 51 U.S. Code § 50911 untersagt es, Material zu Werbezwecken in den Weltraum zu bringen. Die AAS hofft, dass andere Nationen diesem Beispiel folgen, um den Weltraum langfristig zu schützen.
Die Diskussion um Weltraumwerbung zeigt, wie wichtig es ist, den Weltraum als gemeinsames Erbe der Menschheit zu bewahren. Die Herausforderungen, die mit der Kommerzialisierung des Alls einhergehen, erfordern internationale Zusammenarbeit und klare Regelungen, um die wissenschaftliche Erforschung des Universums nicht zu gefährden.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Astronomen warnen vor Weltraumwerbung: Risiken und Herausforderungen".
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