Indonesiens neue Exportregelung für Rohstoffe: Auswirkungen und Herausforderungen

JAKARTA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Indonesien hat eine neue Regelung eingeführt, die Rohstoffunternehmen verpflichtet, ihre Exporterlöse für ein Jahr im Inland zu halten. Diese Maßnahme hat weitreichende Auswirkungen auf die Branche und wirft Fragen zur finanziellen Stabilität der Unternehmen auf.

Indonesien hat kürzlich eine neue Regelung eingeführt, die Rohstoffunternehmen dazu verpflichtet, ihre Exporterlöse für ein Jahr im Inland zu halten. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Devisenreserven des Landes zu stärken, während die nationale Währung, die Rupiah, unter dem Druck eines starken US-Dollars steht. Diese Entscheidung hat jedoch bei den betroffenen Unternehmen Bedenken hinsichtlich des Cashflows und der Betriebskosten ausgelöst.

Bereits zuvor mussten Unternehmen 30% ihrer Erlöse für mindestens drei Monate lokal verwahren. Die neue Regelung verschärft diese Anforderungen erheblich und könnte insbesondere in Zeiten zunehmender regulatorischer Unsicherheit neue Herausforderungen schaffen. Die Unternehmen befürchten, dass sie größere Kredite aufnehmen müssen, um ihre Betriebskosten zu decken, was ihre finanzielle Flexibilität einschränken könnte.

Die Maßnahme tritt ab dem 1. März in Kraft und betrifft alle wichtigen Rohstoffe Indonesiens, darunter Kohle, Palmöl und Nickel. Diese Produkte machen einen Großteil der Nicht-Öl-Gas-Exporte des Landes aus, die im letzten Jahr fast 250 Milliarden Dollar erreichten. Die Regierung unter Präsident Prabowo Subianto plant zudem, die Quoten für den Nickelabbau zu senken, um die Preise zu steigern, was potenziell Engpässe in der Verhüttungsbranche verschärfen könnte.

Ein markantes Beispiel für die Auswirkungen dieser Regelung ist die größte Kupfermine Indonesiens, ein Gemeinschaftsprojekt von Freeport McMoRan und der Regierung. Derzeit ist das Projekt daran gehindert, Exportprodukte zu verschiffen, da die Minister zögern, ein Exportverbot vorübergehend zu lockern. Diese Unsicherheit könnte den Cashflow der Unternehmen erheblich beeinträchtigen.

Die neue Regelung hat auch Auswirkungen auf die Währungsbindung. Unternehmen können ihre Devisenerlöse nutzen, um staatliche Abgaben, Steuern und Dividenden zu begleichen. Zudem wird der Wechsel in Rupiah ermutigt, indem ein spezifisches Einlageinstrument als Sicherung für Rupiah-Kredite von Banken oder der indonesischen Exim-Bank verwendet wird.

Die Entscheidung der indonesischen Regierung, die Devisenreserven zu stärken, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Rupiah unter dem Druck eines wieder erstarkten Dollars steht. Die US-Währung hat seit Ende September mehr als 8% gegenüber der Rupiah zugelegt, trotz zahlreicher Marktinterventionen der Zentralbank. Letzte Woche senkte die Bank Indonesia die Zinsen, obwohl viele Ökonomen keine Änderung erwartet hatten, was die Rupiah weiter schwächte.