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LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der britische Einzelhandel steht vor erheblichen Herausforderungen, da die Umsätze im Dezember unerwartet zurückgingen. Diese Entwicklung stellt die Bemühungen der Labour-Regierung, das Wirtschaftswachstum zu fördern, auf eine harte Probe.



Der britische Einzelhandel erlebte im Dezember einen unerwarteten Rückgang der Umsätze um 0,3 Prozent, was die wirtschaftlichen Anstrengungen der Labour-Regierung erheblich belastet. Trotz gestiegener Realeinkommen bleiben die Verbraucher vorsichtig, da die Inflation weiterhin das Vertrauen in die Wirtschaft untergräbt. Besonders das schwache Abschneiden des Lebensmittelhandels trug zu diesem Rückgang bei, was den niedrigsten Stand seit 2013 markiert.

Die britische Währung, das Pfund, fiel auf einen Wert von 1,2176 US-Dollar, ein Niveau, das seit November 2023 nicht mehr erreicht wurde. Diese Entwicklung verdeutlicht die weit verbreitete Annahme einer enttäuschenden Weihnachtssaison für den Einzelhandel. Die Verbraucher sind zunehmend besorgt über die wieder aufkommenden Inflationsrisiken und die nur langsam sinkenden Kreditzinsen.

Nicholas Found von Retail Economics betonte, dass die Kauflaune der Verbraucher während der Festtage durch die Lebenshaltungskostenkrise stark beeinträchtigt wurde. Diese Unsicherheit führte dazu, dass die Verbraucher verstärkt auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achteten, was den Einzelhandel weiter bremste.

Ökonomen warnen vor einer möglichen Stagflation in Großbritannien, einem unheilvollen Mix aus hoher Inflation und niedrigem Wachstum. Die jüngsten BIP-Daten zeigen kaum Bewegung seit dem Amtsantritt der Labour-Regierung, während die Inflation die Zielmarke der Bank of England weiterhin übertrifft. Ein weiterer Grund zur Besorgnis sind die steigenden Einzelhandelspreise, die durch die Erhöhung der Lohnsteuern um 26 Milliarden Pfund durch die Labour-Regierung verursacht wurden.

Hannah Finselbach vom Office for National Statistics berichtete, dass der Rückgang der Einzelhandelsumsätze vor allem auf einen sehr schwachen Monat im Lebensmittelbereich zurückzuführen sei. Der Einzelhandel verzeichnete ein Minus von 0,8 Prozent im vierten Quartal, was das BIP um 0,04 Prozentpunkte senkte. Dies stellt den größten quartalsweisen Rückgang seit dem letzten Quartal von 2023 dar.

Diese ökonomische Entwicklung belastet zudem britische Staatsanleihen, da Zweifel an der Finanzierbarkeit der öffentlichen Ausgabenpläne der Schatzkanzlerin Rachel Reeves aufkommen. Reeves betonte, dass ein höheres Wachstum unverzichtbar sei, um die Steuererträge zu steigern und in die öffentliche Infrastruktur zu investieren.

Seit dem Amtsantritt der Labour-Regierung sind die Einzelhandelsverkäufe in nur drei der letzten sechs Monate gestiegen. Ihre aktuelle Höhe übertrifft die von Juni nur um 0,1 Prozent. Anpassungen der Zahlen berücksichtigen den Einfluss von Black Friday, der im Jahr 2024 im Dezember- statt im November-Berichtszeitraum lag. Ohne diese Anpassung hätten die Verkäufe einen stärkeren Wachstumsschub verzeichnet.

Britischer Einzelhandel kämpft mit Herausforderungen in der Weihnachtszeit
Britischer Einzelhandel kämpft mit Herausforderungen in der Weihnachtszeit (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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