Übernahmeinteresse an Infowars: Neue Entwicklungen im Insolvenzverfahren von Alex Jones

AUSTIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die umstrittene Plattform Infowars von Alex Jones steht vor einer möglichen Übernahme, die im Rahmen seines Insolvenzverfahrens neue Wendungen nimmt.

Die Zukunft der umstrittenen Plattform Infowars könnte bald eine neue Richtung einschlagen, da ein Unternehmen ein Angebot von über 7 Millionen Dollar für den Erwerb der Plattform abgegeben hat. Diese Summe übersteigt das ursprüngliche Gebot deutlich und ist Teil des Insolvenzverfahrens von Alex Jones, das darauf abzielt, Entschädigungen in Höhe von fast 1,5 Milliarden Dollar an die Familien der Sandy Hook-Opfer zu leisten.

Ein Unternehmen, das mit Alex Jones in Verbindung steht, hat das neue Angebot vorgelegt, obwohl es keine formelle Aufforderung dazu gab. First United American Companies, bekannt für den Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln über eine Webseite in Jones’ Namen, hat das Gebot eingereicht. Der Treuhänder, der die Insolvenz von Jones überwacht, erwartet zudem ein weiteres Gebot von Global Tetrahedron, der Muttergesellschaft von The Onion.

Der Verkauf von Infowars ist ein zentraler Bestandteil des Insolvenzverfahrens von Jones, das er Ende 2022 eingeleitet hat. Damals wurde er in Verleumdungsklagen von Angehörigen der Opfer des Sandy Hook-Grundschulmassakers zur Zahlung von fast 1,5 Milliarden Dollar verurteilt. Die Erlöse aus dem Verkauf von Infowars und anderen persönlichen Vermögenswerten von Jones sollen größtenteils den betroffenen Familien zufließen, um die Entschädigungsurteile zu begleichen.

Die gescheiterte Auktion im Dezember, die von Richter Christopher Lopez für ungültig erklärt wurde, hatte aufgrund mangelnder Transparenz und unzureichender Erlössteigerung für die Gläubiger nicht den gewünschten Erfolg. Nun prüft der Treuhänder Christopher Murray die neuen Angebote und wird das weitere Vorgehen festlegen. ‘Wie genau der Prozess aussieht, ist noch offen’, sagte Joshua Wolfshohl, Anwalt des Treuhänders, vor Gericht.

Die betroffenen Sandy Hook-Familien haben sich bereits über die Verteilung der Erlöse aus dem Verkauf der Vermögenswerte verständigt. Familien aus Texasklagen erhalten mindestens 4 Millionen Dollar, während Familien aus den Klagen in Connecticut mindestens 12 Millionen Dollar zugesagt werden. Weitere Detailverhandlungen stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung von Richter Lopez.

Obwohl die Zukunft von Infowars nach der gescheiterten Auktion ungewiss bleibt, könnten die neuen Angebote eine entscheidende Rolle bei der Begleichung der Entschädigungsforderungen spielen. Die Plattform, die in Jones’ Heimatstadt Austin, Texas, ansässig ist, könnte bald unter neuer Führung stehen, was möglicherweise auch eine Neuausrichtung der Inhalte mit sich bringen könnte.