Barclays setzt auf nachhaltige Finanzierungen trotz personeller Veränderungen

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Barclays hat kürzlich eine bedeutende personelle Umstrukturierung vorgenommen, die die strategische Ausrichtung der Bank auf nachhaltige Finanzierungen unterstreicht.

Barclays, eine der führenden Banken Großbritanniens, hat kürzlich eine bemerkenswerte personelle Umstrukturierung vollzogen, die ihre strategische Ausrichtung auf nachhaltige Finanzierungen unterstreicht. Laura Barlow, die bisherige Leiterin für Nachhaltigkeit, hat beschlossen, ihre Position aufzugeben, bleibt jedoch der Bank als Senior Advisor erhalten. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der britische Banken verstärkt unter Druck stehen, ihre Klimabemühungen zu intensivieren.

Die Umstrukturierung bei Barclays erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Kritik an den Klimastrategien der Branche. Erst kürzlich verließ die Nachhaltigkeitschefin von HSBC das Unternehmen, was Bedenken über eine mögliche Aufweichung der Klimaverpflichtungen aufkommen ließ. Barclays hat jedoch mit der Ernennung von Daniel Hanna zum neuen Leiter für nachhaltige Finanzierungen ein klares Zeichen gesetzt. Hanna, der zuvor den Bereich nachhaltige Finanzen im Unternehmens- und Investmentbanking leitete, wird nun die übergeordnete Verantwortung für nachhaltige und Übergangsfinanzierungen übernehmen.

Unter der Führung von Laura Barlow hatte Barclays bereits Anfang des letzten Jahres beschlossen, die Kreditvergabe an Energieunternehmen mit fossilen Brennstoffen einzuschränken. Trotz dieser Bemühungen wird die Bank in Berichten von Kampagnenorganisationen weiterhin als einer der größten Finanziers der fossilen Brennstoffindustrie aufgelistet. Dies zeigt die Herausforderungen, vor denen Banken stehen, wenn sie ihre Geschäftsmodelle in Richtung Nachhaltigkeit transformieren wollen.

Ein bedeutender Meilenstein in Barclays’ Nachhaltigkeitsstrategie ist die Zusage, bis 2030 eine Billion Dollar für nachhaltige und Übergangsfinanzierungen bereitzustellen. Diese Verpflichtung wird von Aktionären und Umweltschützern weitgehend positiv bewertet, stößt jedoch in den USA auf politischen Widerstand. Besonders Texas hat Barclays die Möglichkeit verwehrt, kommunale Anleihen des Bundesstaates zu unterzeichnen, nachdem Fragen zur Klimastrategie der Bank unbeantwortet blieben.

Barclays erzielte im Jahr 2023 31% seines Gesamtumsatzes in den USA und verfolgt ehrgeizige Pläne für den Ausbau des Geschäftsbereichs. Ein Unternehmenssprecher betonte jedoch, dass der amerikanische Widerstand keinen Einfluss auf Barlows Entscheidung hatte, ihre Position zu verlassen. Diese Entwicklungen verdeutlichen die komplexen Herausforderungen, denen sich globale Banken in der heutigen Zeit gegenübersehen, wenn sie ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen.