Die Rolle der Künstlichen Intelligenz in der modernen Finanzwelt

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Finanzbranche steht vor einem bedeutenden Wandel, angetrieben durch die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI).

Die Finanzbranche erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel, der maßgeblich durch die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) vorangetrieben wird. Diese Technologie bietet nicht nur neue Möglichkeiten zur Bekämpfung von Finanzkriminalität, sondern verbessert auch die Genauigkeit von Prognosen und den Kundensupport. Trotz dieser Fortschritte bleibt das menschliche Urteilsvermögen unverzichtbar, und Unternehmen müssen proaktive Strategien für eine verantwortungsvolle Nutzung von KI entwickeln.

Jährlich werden in der Finanzwelt nahezu 219,7 Milliarden Pfund zur Bekämpfung von Finanzkriminalität ausgegeben. Das Erkennen und Verhindern betrügerischer Transaktionen ist eine komplexe Aufgabe, die oft mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen verglichen wird. Internationale Kooperationen und bürokratische Hürden stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Hier könnte KI eine entscheidende Rolle spielen, indem sie Betrugsbekämpfungsteams durch die Analyse riesiger Datenmengen unterstützt.

Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von KI ist die britische Bank TSB, die maschinelles Lernen nutzt, um jeder Transaktion in Bruchteilen von Sekunden eine Betrugswahrscheinlichkeit zuzuweisen. Diese Technologie hat zu einer geschätzten Reduktion von Push-Betrug um 20 Prozent geführt. Dennoch bleibt der menschliche Faktor unverzichtbar, da das Verständnis der Beweggründe einzelner Zahlungen menschliches Urteilsvermögen erfordert.

Darüber hinaus revolutionieren KI-gestützte Algorithmen die Finanzprognosen. In der schnelllebigen Welt der Wirtschaft kann eine Echtzeitaktualisierung der Voraussagen entscheidend sein. Machine-Learning-Algorithmen ermöglichen fortlaufend angepasste Prognosen, die durch den Vergleich mit Branchenbenchmarks die Unternehmensperformance optimieren. Mit zunehmendem Datenvolumen werden diese Prognosen immer präziser.

Interessanterweise hat eine Studie gezeigt, dass klassische Umsatzindikatoren wie Verkaufspreise weniger Einfluss auf den Gewinn haben als angenommen. Diese Erkenntnis hat auch die Investorengemeinschaft erreicht. Eine Studie ergab, dass 71 % der britischen Anleger der KI bei Anlageempfehlungen vertrauen würden. Auch in den USA zeigen sich 45 % der Nutzer von The Motley Fool bereit, auf Rat von ChatGPT zu setzen.

KI verbessert auch den Kundensupport, indem sie Routineanfragen effizienter als ihre menschlichen Kollegen abwickelt. Fortschritte im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung haben dazu geführt, dass Chatbots mittlerweile ein verbessertes Serviceerlebnis bieten. Etwa 79 % der Finanzdienstleister sind sich bewusst, dass eine personalisierte Erfahrung die Kundenbindung steigert. Der Einsatz von Chatbots entlastet das Personal, sodass komplexere Anfragen persönlich bearbeitet werden können.

Der jüngste Bletchley-Gipfel der britischen Regierung, an dem Vertreter aus 28 Ländern teilnahmen, unterstrich die globale Bereitschaft zur Zusammenarbeit in der KI-Forschung. Doch die Verantwortung für den aktuellen Umgang mit KI liegt bei den Unternehmen selbst. Langfristige Strategien sind entscheidend, auch wenn 57 % der Firmen bislang reaktiv mit KI umgehen. Die Implementierung von KI in Unternehmensstrategien ist von entscheidender Bedeutung, um künftige gesetzliche Änderungen zu antizipieren und zu managen.