JPMorgan und andere US-Banken ziehen sich aus der Net-Zero Banking Alliance zurück

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Entwicklung haben sich mehrere führende US-Banken, darunter JPMorgan Chase, von der Net-Zero Banking Alliance zurückgezogen. Dieser Schritt könnte weitreichende Auswirkungen auf die Klimaschutzbemühungen im Finanzsektor haben.

Die Entscheidung von JPMorgan Chase, die Net-Zero Banking Alliance zu verlassen, markiert einen bedeutenden Wendepunkt im Engagement der US-Banken für klimabezogene Initiativen. Diese Allianz, die 2021 gegründet wurde, hatte das Ziel, die Finanzierungen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu fördern. Der Austritt von JPMorgan, gefolgt von anderen großen Banken wie Bank of America und Citigroup, signalisiert eine Verschiebung der Prioritäten im Vorfeld der bevorstehenden Trump-Administration.

Bereits im Dezember hatte Goldman Sachs als erster großer Akteur die Allianz verlassen, gefolgt von Wells Fargo. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Bankenbranche in den USA möglicherweise einen neuen Kurs einschlägt, der weniger auf Klimaschutzmaßnahmen fokussiert ist. Donald Trump hat angekündigt, die US-Öl- und Gasentwicklung zu fördern und bestehende Gesetze zur Unterstützung sauberer Energien abzuschaffen.

JPMorgan erklärte, dass es weiterhin eigenständig daran arbeiten werde, kohlenstoffarme Technologien zu fördern und gleichzeitig die Energieversorgung zu sichern. Das Unternehmen betonte, dass es die Bedürfnisse seiner Kunden, die sich für den Energiewandel einsetzen, weiterhin unterstützen werde. Mit einem Vermögen von 4,2 Billionen Dollar plant JPMorgan, den Dialog mit der Glasgow Financial Alliance for Net Zero aufrechtzuerhalten, um eine nachhaltige, emissionsarme Zukunft zu fördern.

Die Net-Zero Banking Alliance fungiert als Untergruppe der Glasgow Financial Alliance for Net Zero. Citi hat ebenfalls angekündigt, sich künftig stärker auf die Glasgow-Gruppe zu konzentrieren. Diese Verschiebung könnte darauf hindeuten, dass die Banken alternative Wege suchen, um ihre Klimaziele zu erreichen, ohne an die strengen Vorgaben der Net-Zero Banking Alliance gebunden zu sein.

Kritik kam von Klimaschutzorganisationen, die den Austritt der Banken scharf verurteilten. Allison Fajans-Turner vom Rainforest Action Network betonte, dass die Banken trotz ihres Austritts nicht von ihrer Verantwortung befreit seien, Klimarisiken zu managen und ihre Klimazusagen einzuhalten. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die zukünftige Rolle der Finanzindustrie im Kampf gegen den Klimawandel auf.

Der Rückzug der Banken aus der Allianz könnte auch Auswirkungen auf die globale Finanzlandschaft haben, da andere internationale Banken möglicherweise ähnliche Schritte in Erwägung ziehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese Entscheidungen langfristige Veränderungen in der Finanzbranche nach sich ziehen oder ob sie lediglich eine vorübergehende Reaktion auf politische Veränderungen in den USA darstellen.