MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung einer flachen Erde mag in der heutigen Zeit wieder an Popularität gewonnen haben, doch bereits seit der Antike ist die Kugelgestalt der Erde wissenschaftlich untermauert und kulturell verankert.
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Die Vorstellung einer flachen Erde, die in jüngster Zeit wieder an Popularität gewonnen hat, steht im krassen Gegensatz zu einem Wissen, das seit der Antike tief in der menschlichen Kultur verankert ist. Bereits vor über zwei Jahrtausenden erkannten Gelehrte die Kugelgestalt der Erde und untermauerten diese Erkenntnis mit wissenschaftlichen Beweisen. Diese Einsicht war nicht nur ein Ausdruck von wissenschaftlichem Fortschritt, sondern auch ein Symbol für Ordnung und Harmonie im Kosmos.
Die Annahme, dass die Menschen der Antike die Erde als flache Scheibe betrachteten, wird durch historische Erkenntnisse widerlegt. Schon die alten Ägypter und Griechen verfügten über bemerkenswerte Kenntnisse in Geometrie und Astronomie, die sie durch sorgfältige Beobachtungen und Experimente erlangten. Der griechische Philosoph Pythagoras war einer der ersten, der die Kugelgestalt der Erde postulierte, indem er die Kugel als perfekte geometrische Form betrachtete.
Einige Jahrhunderte später lieferte Aristoteles konkrete Beweise für diese Theorie. Er argumentierte, dass der kreisförmige Schatten, den die Erde während einer Mondfinsternis auf die Mondoberfläche wirft, ein klarer Hinweis auf die kugelförmige Natur unseres Planeten sei. Diese Erkenntnisse wurden im Laufe der Jahrhunderte weiter gefestigt und fanden Eingang in die Lehrbücher der mittelalterlichen Astronomie.
Entgegen des verbreiteten Klischees, dass das Mittelalter eine Zeit des wissenschaftlichen Stillstands war, wurde die Kugelgestalt der Erde von Gelehrten nicht nur anerkannt, sondern auch gelehrt. Das Werk „De Sphaera Mundi“ von Johannes de Sacrobosco aus dem 13. Jahrhundert galt als Standardlehrbuch der mittelalterlichen Astronomie und bestätigte die runde Form der Erde als Teil der Grundbildung gebildeter Menschen.
Die Seefahrten von Christoph Kolumbus und die erste Weltumsegelung durch Ferdinand Magellan und Juan Sebastián Elcano im 15. und 16. Jahrhundert werden oft als Beweis für die Kugelgestalt der Erde angesehen. Doch Experten betonen, dass diese Unternehmungen eher populäres Wissen festigten, als bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen zu liefern. Die Idee einer runden Erde war schon lange vorher unumstritten.
Heute scheint die Theorie der flachen Erde ein seltsames Comeback zu feiern. Umfragen zeigen, dass ein kleiner Prozentsatz der Menschen diese Vorstellung für möglich hält. Doch in der Antike und im Mittelalter hätten solche Ansichten keine Verbreitung gefunden. Die wissenschaftlichen und kulturellen Beweise waren einfach zu überzeugend, wie François Nawrocki, ein Experte der Bibliothek Sainte-Geneviève, erklärt.
Selbst wenn Fantasien wie die Vorstellung von menschenähnlichen Wesen mit Hundeköpfen in einigen mittelalterlichen Darstellungen vorkamen, blieb die Erde in Karten und Manuskripten stets als Kugel dargestellt. Die Kugelgestalt der Erde ist kein modernes Konzept, sondern ein Wissen, das tief in der Geschichte verwurzelt ist. Von den Pythagoreern über Aristoteles bis zu den Gelehrten des Mittelalters: Der Gedanke, dass unser Planet eine perfekte Kugel ist, war für diese Menschen nicht nur eine wissenschaftliche Einsicht, sondern auch ein Ausdruck von Ordnung und Harmonie im Kosmos.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Die Kugelgestalt der Erde: Ein Wissen mit jahrtausendealter Tradition".
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