PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die chinesische Exportwirtschaft steht vor herausfordernden Zeiten, da potenzielle Zollerhöhungen durch die USA drohen, die das Wirtschaftswachstum Chinas beeinträchtigen könnten.
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Die chinesische Exportwirtschaft sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, da die USA unter der neuen Regierung von Donald Trump Zollerhöhungen in Betracht ziehen. Diese Maßnahmen könnten die Exporte Chinas erheblich beeinträchtigen und somit auch das Wirtschaftswachstum des Landes negativ beeinflussen. Experten warnen, dass die Exportzuwächse nicht nur stagnieren, sondern sogar rückläufig sein könnten, was weitreichende Folgen für die chinesische Wirtschaft hätte.
Im Jahr 2025 wird eine deutliche Abschwächung der Exporte erwartet, die primär durch die angedrohten Zölle ausgelöst wird. Robin Xing, Chefökonom für China bei Morgan Stanley, prognostiziert, dass der Beitrag der Exporte zum Wirtschaftswachstum zweifelsohne schrumpfen wird. Trotz der Ankündigungen von Trump, die Zölle um 10 Prozent zu erhöhen, gibt es noch keine endgültigen Entscheidungen, die vor der Amtseinführung im Januar erwartet werden.
Die chinesischen Exporte stiegen zu Beginn dieses Jahres bis November um rund 5,4 Prozent in US-Dollar umgerechnet auf 3,2 Billionen. Dieser Anstieg trug maßgeblich zur Stabilisierung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums bei, in einer Phase, in der sich die chinesischen Behörden bemühten, den Immobilienmarkt zu stützen und das Vertrauen wiederherzustellen. Doch die Zukunft bleibt ungewiss, da die Zölle die Exporte belasten könnten.
Prognosen zum Ausmaß der potenziellen Auswirkungen variieren stark. Goldman Sachs rechnet mit einem Rückgang der chinesischen Exporte um 0,9 Prozent im kommenden Jahr. Capital Economics prognostiziert einen klaren Rückgang, während UBS und Nomura ein Nullwachstum der Exporte erwarten. Morgan Stanley und ING hingegen erwarten ein verlangsamtes Wachstum im Vergleich zu 2024.
Präsident Xi Jinping hat bei der jüngsten Zentralen Wirtschaftskonferenz die Betonung auf die Binnennachfrage als Mittel zur Wachstumssteigerung verstärkt. Hinzu kommt der unerwartete Rückgang der Einzelhandelsumsätze, was den Druck auf die Wirtschaftspolitiker weiter erhöht. Bereits im September wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Aktienkurse zu stabilisieren und ein Refinanzierungspaket für Kommunen geschnürt.
Während die Warnungen vor einer Verschärfung des Deflationsproblems bei rückläufigen Exporten wachsen, bleibt die Komplexität des externen Umfelds eine Herausforderung. Ting Lu von Nomura sieht die Tarife ab Mitte 2025 als potenzielle Wachstumsbremse, während Julian Evans-Pritchard von Capital Economics Großzölle erst im zweiten Quartal erwartet und bis dahin mit stabilen Exporten rechnet, bevor diese 2026 drastisch um 3,5 Prozent sinken könnten.
Unter wachsendem Druck, das offizielle Wirtschaftsziele zu erreichen, bleibt die Frage, wie bedeutend die Exportwirtschaft zur Erfüllung von Chinas ambitioniertem Wachstumsziel von 5 Prozent beitragen kann. Während Goldman Sachs schätzt, dass Exporte 2024 fast drei Viertel des BIP-Wachstums ausmachen könnten, sehen sie 2025 einen Rückgang auf 4,5 Prozent bedingt durch abnehmende Exporte. Spekulationen über unterschiedliche Zollszenarien untermalen die Herausforderung, vor der Peking steht, um potenzielle Wachstumsverluste abzufedern.
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