WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Zukunft der US-amerikanischen Erdgasexporte steht auf dem Prüfstand. Ein aktueller Bericht des Energieministeriums wirft Fragen zur ungebremsten Expansion des Flüssigerdgas-Sektors (LNG) auf, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Auswirkungen haben könnte.
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Die USA haben sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Exporteure von Flüssigerdgas (LNG) entwickelt. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch die steigende Nachfrage aus Europa vorangetrieben, das nach Alternativen zu russischem Gas sucht. Doch ein neuer Bericht des US-Energieministeriums stellt die Nachhaltigkeit dieser Expansion in Frage. Die Analyse zeigt, dass die bisherige Wachstumspolitik des LNG-Sektors möglicherweise nicht im nationalen Interesse liegt, da sie sowohl die amerikanischen Haushalte finanziell belasten als auch den Klimazielen entgegenstehen könnte.
Der Bericht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Donald Trump, der eine zweite Amtszeit anstrebt, plant, die Exportgenehmigungen für LNG wieder aufzunehmen. Energieministerin Jennifer Granholm warnt jedoch vor den potenziellen negativen Auswirkungen eines unkontrollierten Exportwachstums. Sie betont, dass dies zwar dem LNG-Geschäft zugutekommen würde, jedoch auf Kosten der Umwelt und der amerikanischen Verbraucher. Laut dem Bericht könnten die Großhandelspreise für Erdgas um bis zu 30 Prozent steigen, was für den durchschnittlichen Haushalt jährliche Zusatzkosten von über 100 US-Dollar bedeuten könnte.
Die USA überholten im vergangenen Jahr Australien als weltgrößter LNG-Exporteur. Präsident Joe Biden hat jedoch die Genehmigung neuer Exportterminals ausgesetzt, um die Kosten und Nutzen des Booms zu überprüfen. Diese Entscheidung stößt auf Widerstand in der Öl- und Gasindustrie, die die gegenwärtige Genehmigungspause als politisch motiviert betrachtet. Das American Petroleum Institute argumentiert, dass LNG-Exporte dazu beitragen könnten, die Welt vom schmutzigeren Kohleabbau abzubringen.
Der Bericht des Energieministeriums warnt jedoch davor, dass die direkten Emissionen der US-LNG-Industrie bis 2050 etwa ein Viertel der aktuellen gesamten US-Emissionen erreichen könnten. Zudem könnte eine Erweiterung der Exporte mehr erneuerbare Energien als Kohle weltweit verdrängen. Granholm hebt hervor, dass das Wachstum der LNG-Lieferungen in Zukunft nicht mehr nur den Verbündeten wie Europa und Japan zugutekommen würde, sondern möglicherweise auch Rivalen wie China.
Die Diskussion um die Zukunft der US-Erdgasexporte spiegelt die komplexen Herausforderungen wider, vor denen die Energiepolitik steht. Während einige die wirtschaftlichen Vorteile betonen, warnen andere vor den langfristigen ökologischen und sozialen Kosten. Die kommenden Entscheidungen werden entscheidend dafür sein, wie die USA ihre Rolle als Energieexporteur mit ihren Klimazielen in Einklang bringen können.
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