Bluebell Capital Partners beendet Hedgefonds, setzt aber auf aktivistische Investitionen

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Wendung hat Bluebell Capital Partners beschlossen, seinen fünf Jahre alten Hedgefonds zu schließen. Diese Entscheidung fällt inmitten herausfordernder Fundraising-Bedingungen und wirtschaftlicher Ungleichheiten, die das Wachstum des Fonds behinderten.

Bluebell Capital Partners, ein in London ansässiges Unternehmen, hat bekannt gegeben, dass es seinen aktivistischen Hedgefonds nach fünf Jahren schließen wird. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem sich die Bedingungen für das Fundraising als zu schwierig erwiesen hatten, um das verwaltete Vermögen von 100 bis 200 Millionen Euro signifikant zu erhöhen. Marco Taricco, Mitbegründer von Bluebell, erklärte, dass die geringe Größe des Fonds seine wirtschaftliche Tragfähigkeit beeinträchtigte.

Ursprünglich als Beratungsfirma gegründet, hatte Bluebell Partners unter der Leitung von Taricco und Giuseppe Bivona bereits in der Vergangenheit Investmentideen an bekannte Aktivisten wie Elliott Management vermittelt. Im Jahr 2019 trat Francesco Trapani dem Unternehmen bei, um Bluebell Capital Partners zu gründen und den Hedgefonds zu starten. Der Fonds konzentrierte sich auf mittelgroße und große Unternehmen, wobei er in der Regel nur einen kleinen finanziellen Anteil erwarb.

Besondere Aufmerksamkeit erregte Bluebell durch seine Kampagne bei Danone, die zum Rücktritt des damaligen CEO Emmanuel Faber führte. Nicht alle Kampagnen verliefen jedoch erfolgreich. Versuche, die Führungsstruktur von BlackRock infrage zu stellen und eine Neuausrichtung des Richemont-Vorstands zu erzwingen, scheiterten. Diese Rückschläge verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich aktivistische Investoren gegenübersehen.

Aktuell fordert Bluebell bei BP eine Neuausrichtung der Strategie in der Energiegewinnung und bei Reckitt eine Umstrukturierung der Geschäftsbereiche. Trotz der Schließung des Hedgefonds plant Bluebell, weiterhin aktivistische Investitionen durch Co-Investments und Beratungsmandate zu verfolgen. Dies zeigt, dass das Unternehmen nicht vollständig von der Bühne abtritt, sondern seine Strategie anpasst, um weiterhin Einfluss zu nehmen.

Die Entscheidung, den Hedgefonds zu schließen, wirft ein Licht auf die aktuellen Herausforderungen im Bereich der aktivistischen Investitionen. Die wirtschaftliche Ungleichheit und die schwierigen Fundraising-Bedingungen sind Faktoren, die viele Fondsmanager dazu zwingen, ihre Strategien zu überdenken. Bluebells Ansatz, sich auf Co-Investments und Beratungsmandate zu konzentrieren, könnte ein Modell für andere Unternehmen sein, die in einem sich wandelnden Marktumfeld bestehen wollen.

Insgesamt zeigt der Schritt von Bluebell Capital Partners, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit entscheidend sind, um in der heutigen Finanzwelt erfolgreich zu sein. Während der Hedgefonds selbst nicht mehr existiert, bleibt das Unternehmen bestrebt, durch alternative Wege Einfluss zu nehmen und seine aktivistische Mission fortzusetzen.