Ukraine plant Landwirtschaftsexporte nach Syrien nach Machtwechsel

KIEW / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Nach dem Sturz von Bashar al-Assad sieht die Ukraine neue Chancen für den Export von Lebensmitteln nach Syrien. Während Russland seine Weizenlieferungen aufgrund von Unsicherheiten bei der neuen Regierung gestoppt hat, plant Kiew, die Beziehungen zu Syrien wiederherzustellen und das syrische Volk zu unterstützen.

Die Ukraine, ein bedeutender Akteur im globalen Agrarsektor, plant, nach dem Machtwechsel in Syrien ihre Landwirtschaftsexporte in das Land auszuweiten. Diese strategische Entscheidung folgt auf die Ankündigung Russlands, seine Weizenlieferungen nach Syrien aufgrund von Unsicherheiten über die neue Regierung und Verzögerungen bei den Zahlungen einzustellen. Die Ukraine sieht hierin eine Gelegenheit, ihre Position als zuverlässiger Lieferant von Lebensmitteln zu stärken.

Vitaliy Koval, der ukrainische Agrarminister, betonte die Bereitschaft der Ukraine, in herausfordernden Märkten präsent zu sein und Syrien mit Nahrungsmitteln zu unterstützen. Diese Initiative könnte nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern stärken, sondern auch zur Stabilisierung der Lebensmittelversorgung in Syrien beitragen, das bisher stark von russischen Importen abhängig war.

Die russische Invasion in der Ukraine im Februar 2022 hatte erhebliche Auswirkungen auf die ukrainischen Exporte, insbesondere durch die Beeinträchtigung der Transportwege über das Schwarze Meer. Trotz dieser Herausforderungen hat Kiew es geschafft, eine inoffizielle Seeblockade zu durchbrechen und den Export aus den südlichen Häfen, wie Odessa, wieder aufzunehmen. Diese Wiederaufnahme der Exporte könnte nun auch Syrien zugutekommen.

Traditionell sind die ukrainischen Getreide- und Maisexporte auf den Nahen Osten ausgerichtet, jedoch bisher nicht auf Syrien. In der Saison 2023/24 erreichten lediglich etwa 6.000 Tonnen ukrainischen Mais den syrischen Markt, was im Vergleich zu einem Gesamtvolumen von 29,4 Millionen Tonnen Maisexporten gering erscheint. Dennoch könnten kleinere Mengen ukrainischen Getreides über Nachbarländer nach Syrien gelangt sein, was in den offiziellen Zahlen nicht erfasst wurde.

Der Machtwechsel in Syrien bietet Kiew die Möglichkeit, die Beziehungen zu dem Land neu zu gestalten. Der ukrainische Außenminister Andriy Sybiha hat die Bereitschaft der Ukraine betont, den Weg zur Wiederherstellung der Beziehungen zu ebnen und die Unterstützung für das syrische Volk zu bekräftigen. Diese diplomatischen Bemühungen könnten langfristig zu einer stabileren und fruchtbareren Partnerschaft zwischen den beiden Ländern führen.