MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Google hat kürzlich ein Experiment in seiner Hotel-Suche beendet, das ursprünglich darauf abzielte, den Anforderungen des europäischen Digital Markets Acts gerecht zu werden. Doch die Auswirkungen auf die europäische Hotelbranche waren gravierender als erwartet.
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Google hat ein Experiment in seiner Hotel-Suche vorzeitig beendet, das darauf abzielte, die Darstellung von Direkt-Buchungsangeboten aus den Suchergebnissen zu entfernen. Diese Maßnahme sollte den Wettbewerbsvorgaben des europäischen Digital Markets Acts (DMA) entsprechen. Doch die Testphase offenbarte unerwartete Risiken und Nachteile für Nutzer und Hotelunternehmen in Europa.
Vor der Umstellung bot die Google Hotel-Suche eine Mischung aus Direkt-Links zu Hotels sowie Links zu Plattformen wie Booking.com an. Während der Testphase wurde dieses Format zugunsten einer traditionelleren Darstellung von Links geändert, was bei den Nutzern weniger Anklang fand. Die interaktive Karte mit Preisen und kostenlosen Buchungslinks fehlte, wodurch die Funktionalität erheblich eingeschränkt war.
Der Verzicht auf die kostenlosen Buchungslinks führte zu einem spürbaren Rückgang der Suchanfragen nach Hotels, insbesondere bei den Hotels selbst, die einen Verlust von über zehn Prozent ihrer Anfragen verzeichneten. Vermittlungsseiten hingegen bemerkten kaum Veränderungen im Traffic. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig die Sichtbarkeit von Direktbuchungsoptionen für die Hotellerie ist.
Dieses Vorgehen von Google reflektiert den kontinuierlichen Druck von Wettbewerbern, die eine Bevorzugung eigener Angebote durch den Technologiekonzern verhindern wollen. Als „Gatekeeper“ im Sinne des DMA unterliegt Google strengen Auflagen zur Förderung des Wettbewerbs. Die Bemühungen des Unternehmens, auf Suchanfragen präzisere Antworten zu liefern, stoßen immer wieder auf Kritik von Spezial-Suchmaschinen, die faire Konkurrenzbedingungen einfordern.
Die Entscheidung, das Experiment abzubrechen, zeigt die Herausforderungen, denen sich große Technologiekonzerne bei der Anpassung an neue regulatorische Anforderungen gegenübersehen. Der DMA zielt darauf ab, den Wettbewerb zu fördern und Monopolstellungen zu verhindern, was für Unternehmen wie Google eine ständige Anpassung ihrer Geschäftsmodelle bedeutet.
In der Zukunft könnte Google gezwungen sein, alternative Ansätze zu entwickeln, um sowohl den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden als auch die Bedürfnisse der Nutzer und Partner zu berücksichtigen. Dies könnte auch eine Chance für kleinere Suchmaschinen und Plattformen sein, sich im Markt zu positionieren und von den Veränderungen zu profitieren.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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