SYDNEY / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Australien setzt ein deutliches Zeichen gegen die Macht der großen Technologieunternehmen und plant, die Medienvergütung für australische Nachrichteninhalte zu verschärfen.
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Australien hat sich dazu entschlossen, die Zügel gegenüber großen Technologieunternehmen wie Google und Meta anzuziehen. Die Regierung plant, strengere Vorschriften einzuführen, die diese Unternehmen dazu verpflichten, australische Medienunternehmen für die Veröffentlichung von Nachrichteninhalten zu vergüten. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Versuchs, die Machtbalance zwischen lokalen Medien und internationalen Tech-Giganten neu zu justieren.
Bereits 2021 hatte Australien ein Gesetz verabschiedet, das große US-Technologiekonzerne verpflichtet, Medienunternehmen für Links zu entschädigen, die Leser und somit Werbeeinnahmen anziehen. Doch die neuen Regelungen gehen noch weiter. Sie sehen vor, dass Internetunternehmen, die sich weigern, mit Verlagen zu verhandeln oder Nachrichten von ihren Plattformen entfernen, dennoch zur Zahlung verpflichtet werden. Dies ist eine direkte Reaktion auf das Verhalten von Meta, das in Kanada Nachrichten von seinen Plattformen entfernt hat.
Die australische Regierung zeigt sich entschlossen, die lokalen Medien zu unterstützen und die Abhängigkeit von internationalen Plattformen zu verringern. Ein Sprecher des australischen Kommunikationsministers Michelle Rowland betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahmen, um die Vielfalt und Unabhängigkeit der Medienlandschaft zu sichern. Vertreter von Meta und Google waren für Kommentare vorerst nicht verfügbar, was die Spannung zwischen den Tech-Giganten und der australischen Regierung weiter anheizt.
Meta, das sowohl Facebook als auch Instagram, Threads und WhatsApp betreibt, hatte ursprünglich Vereinbarungen mit australischen Mediengiganten wie News Corp und dem nationalen Sender Australian Broadcasting Corp getroffen. Doch die Zukunft dieser Vereinbarungen ist ungewiss, da Meta angedeutet hat, den Fokus auf die Förderung von Nachrichten- und politischen Inhalten zu reduzieren. Nachrichtenlinks sind nun nur noch ein kleiner Teil der Nutzer-Feeds, und der gesonderte Tab zur Förderung von Nachrichten in Australien auf Facebook wird eingestellt.
Die Auswirkungen dieser neuen Regelungen könnten weitreichend sein. Experten erwarten, dass andere Länder dem australischen Beispiel folgen könnten, um die Macht der großen Technologieunternehmen einzudämmen und die lokalen Medien zu stärken. Dies könnte zu einem globalen Trend führen, der die Art und Weise, wie Nachrichteninhalte im Internet verbreitet und monetarisiert werden, grundlegend verändert.
Für die Tech-Giganten bedeutet dies, dass sie ihre Geschäftsmodelle anpassen müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Dies könnte auch Auswirkungen auf ihre Einnahmen haben, da sie möglicherweise höhere Kosten für die Vergütung von Nachrichteninhalten einplanen müssen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Dynamik entwickelt und welche langfristigen Auswirkungen sie auf die Medienlandschaft und die Tech-Industrie haben wird.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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