Öffentliche Gehaltsverhandlungen in Großbritannien: Ein Balanceakt zwischen Budget und Bedarf
       
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LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Regierung steht vor einer komplexen Herausforderung: Die Balance zwischen den finanziellen Zwängen des Staatshaushalts und den berechtigten Forderungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst nach angemessenen Gehaltserhöhungen. Während die Lebenshaltungskosten steigen, bleibt die Regierung bei ihrer Entscheidung, die Steuern nicht zu erhöhen, um größere Gehaltsanpassungen zu finanzieren.



Die britische Regierung sieht sich mit wachsendem Druck konfrontiert, da die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst auf höhere Gehälter drängen. Die Ankündigung des Finanzministeriums, die Steuern nicht zu erhöhen, um größere Gehaltserhöhungen zu finanzieren, hat zu Unmut geführt. Die vorgeschlagene Erhöhung von 2,8 Prozent wird als unzureichend angesehen, um den steigenden Lebenshaltungskosten gerecht zu werden.

Insbesondere die Bildungs- und Gesundheitsministerien haben signalisiert, dass Gehaltserhöhungen über 2,8 Prozent für Lehrer, NHS-Mitarbeiter und Ärzte nur möglich sind, wenn an anderer Stelle erhebliche Kürzungen vermieden werden. Diese Ankündigung hat zu einer Welle der Empörung unter den Gewerkschaften geführt, die sich für wettbewerbsfähigere Gehälter im öffentlichen Sektor einsetzen.

Die größte britische Gewerkschaft Unison kritisiert, dass die vorgeschlagene Erhöhung für NHS-Mitarbeiter kaum über der Lebenshaltungskostensteigerung liegt. Auch wenn die Gehaltsüberprüfungsgremien nicht verpflichtet sind, den Vorschlägen der Regierung zu folgen, deutet der Trend darauf hin, dass 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst im nächsten Jahr einem harten Lohnstopp gegenüberstehen.

Im Gegensatz dazu hatte die Labour-Regierung nach den Wahlen im Juli großzügigere Erhöhungen von 5 bis 6 Prozent für 2024-25 beschlossen. Eine Erhöhung um 2,8 Prozent reicht zwar aus, um dem prognostizierten Inflationsniveau von 2,6 Prozent im Jahr 2025-26 entgegenzuwirken, bleibt jedoch hinter den durchschnittlich 3 Prozent im privaten Sektor zurück.

Das Finanzministerium argumentiert, dass die diesjährigen Gehaltsanpassungen ausreichen, um die Löhne im öffentlichen Dienst auf das Niveau des privaten Sektors zu bringen, selbst ohne die großzügigeren Renten zu berücksichtigen. Nach den Steuererhöhungen im Oktober sind die Ausgabenlimits für 2025-26 festgelegt, und es wird keine zusätzlichen Mittel für Gehälter geben.

Gewerkschaften des öffentlichen Sektors, die bereits unter der vorherigen konservativen Regierung gestreikt hatten, lehnen diese neuen Vorgaben ab. Helga Pile von Unison bezeichnet das Erbe der Regierung als finanzielles Durcheinander, das NHS-Mitarbeiter nicht weiterhelfen könne.

Auch der Ärzteverband BMA kritisiert, dass die Regierung die ungeklärten Fragen der vorangegangenen Arbeitskämpfe ignoriert habe, wenn sie glaubt, mit 2,8 Prozent Ruhe zu bewahren. Professor Nicola Ranger vom Royal College of Nursing prangert an, dass Pflegekräfte nur minimal mehr wertgeschätzt würden.

Der vorgeschlagene Anstieg könnte zudem die Budgets der Ministerien belasten. Angesichts des geplanten Haushaltsaufstiegs von Kanzlerin Rachel Reeves äußerten sich Gesundheitsbeamte besorgt, dass das zusätzliche Budget nur für die Gehaltserhöhungen aufgezehrt werden könnte.

Das Bildungsministerium prophezeit, dass Schulen die geplante 2,8-Prozent-Erhöhung für Lehrkräfte nur durch andere Einsparungen leisten könnten. Daniel Kebede von der National Education Union fordert jedoch dringende Anpassungen zur Bewältigung der Krise bei der Lehrerrekrutierung und -bindung.

Öffentliche Gehaltsverhandlungen in Großbritannien: Ein Balanceakt zwischen Budget und Bedarf
Öffentliche Gehaltsverhandlungen in Großbritannien: Ein Balanceakt zwischen Budget und Bedarf (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein.



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