HANOI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Vietnam stehen internationale E-Commerce-Plattformen wie Temu und Shein vor erheblichen Herausforderungen. Die bürokratischen Anforderungen des vietnamesischen Marktes haben dazu geführt, dass diese Unternehmen ihre Dienste vorübergehend einstellen mussten.
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Die E-Commerce-Landschaft in Vietnam erlebt derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung, da internationale Plattformen wie Temu und Shein mit unerwarteten bürokratischen Hürden konfrontiert sind. Temu, eine beliebte Shopping-App, musste ihre Dienste einstellen, da sie die Registrierung beim vietnamesischen Ministerium für Industrie und Handel versäumt hatte. Diese fehlende Registrierung führte dazu, dass in Vietnam bestellte Waren nicht mehr durch den Zoll abgefertigt wurden.
Auch Shein, ein bekannter Online-Modehändler, hat seine vietnamesische Webseite vorübergehend deaktiviert. Das Unternehmen arbeitet derzeit daran, die notwendigen Registrierungsschritte mit den vietnamesischen Behörden zu vollziehen. Interessanterweise wurde Shein in den staatlichen Medienberichten nicht erwähnt, was auf eine unterschiedliche Wahrnehmung der beiden Unternehmen hinweisen könnte.
Die Herausforderungen, denen Temu und Shein gegenüberstehen, werfen ein Licht auf die komplexen regulatorischen Anforderungen des vietnamesischen Marktes. Temu, das im Besitz des chinesischen E-Commerce-Giganten PDD Holdings ist, hatte seine Dienste im Oktober mit spektakulären Rabatten von bis zu 90 Prozent und kostenlosen Versandoptionen eingeführt. Diese aggressiven Preisstrategien weckten jedoch Bedenken bei den vietnamesischen Behörden, die die Auswirkungen auf lokale Produzenten kritisch betrachteten.
Die vietnamesische Regierung äußerte zudem Zweifel an der Authentizität der angebotenen Waren, was die Notwendigkeit einer strengen Überprüfung der Produkte unterstreicht. Diese regulatorischen Herausforderungen sind nicht nur auf Vietnam beschränkt. Auch in Europa steht Temu unter Beobachtung, da der Verdacht auf den Verkauf illegaler Produkte besteht. In Südkorea wurden im April Ermittlungen gegen Temu eingeleitet, die sich auf unfaire Praktiken und irreführende Werbung konzentrieren.
Die aktuelle Situation in Vietnam könnte weitreichende Auswirkungen auf die Strategie internationaler E-Commerce-Unternehmen haben, die in den südostasiatischen Markt expandieren möchten. Die Notwendigkeit, lokale Vorschriften zu verstehen und zu erfüllen, wird zunehmend zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg in der Region. Experten betonen, dass Unternehmen, die in Vietnam tätig werden wollen, eng mit den lokalen Behörden zusammenarbeiten und ihre Geschäftsmodelle an die spezifischen Anforderungen des Marktes anpassen müssen.
Die Zukunft von Temu und Shein in Vietnam bleibt ungewiss. Während beide Unternehmen an der Erfüllung der regulatorischen Anforderungen arbeiten, bleibt abzuwarten, wie schnell sie ihre Dienste wieder aufnehmen können. Diese Entwicklungen könnten als Weckruf für andere internationale Unternehmen dienen, die in den vietnamesischen Markt eintreten möchten, und die Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung auf die lokalen Gegebenheiten unterstreichen.
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