BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die finanzielle Schieflage des schwedischen Batterieherstellers Northvolt wirft ein Schlaglicht auf die deutsche Förderpolitik und deren Abhängigkeit von strategischen Industrien. Trotz der Insolvenz von Northvolt in den USA bleibt die Bundesregierung bei ihrer Strategie, die Batterieproduktion in Europa zu unterstützen.
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Die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt in den USA hat die deutsche Förderpolitik in den Fokus der Kritik gerückt. Die Bundesregierung, die sich stark für die Förderung der Batterieproduktion in Europa einsetzt, sieht sich mit Fragen zur Wirksamkeit ihrer Subventionsstrategie konfrontiert. Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigte im Bundestag die staatliche Unterstützung für den Bau von Batteriefabriken und betonte die Notwendigkeit, strategische Komponenten für die Elektromobilität in Europa zu produzieren.
Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck unterstrich die Bedeutung staatlicher Subventionen zur Stärkung der europäischen Wirtschaft. Er wies darauf hin, dass Deutschland in der Batterieproduktion stark von China abhängig sei. Diese Abhängigkeit mache es notwendig, die heimische Produktion zu fördern, um geopolitische Risiken zu minimieren. Die aktuelle Förderpolitik sei im Kern eine Fortsetzung der Maßnahmen der Vorgängerregierung unter Angela Merkel, die seiner Meinung nach richtige Entscheidungen getroffen hatte.
In den USA hat Northvolt ein Verfahren gemäß Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Dies betrifft jedoch nicht das neue Werk in Heide, Schleswig-Holstein. Dennoch gibt es Besorgnis über die finanziellen Garantien, die die KfW mit Unterstützung von Bund und Land übernommen hat. Diese belaufen sich auf etwa 600 Millionen Euro, und es besteht Unsicherheit, ob das Geld zurückfließen wird. Die deutsche Regierung hat zusätzliche Ausgaben von 620 Millionen Euro beantragt, um Verpflichtungen aus einer von Northvolt ausgegebenen Wandelanleihe zu erfüllen, die nun fällig geworden sind.
Regierungskritiker äußerten scharfe Vorwürfe gegenüber der Förderpolitik. Christian Dürr von der FDP wertete die Northvolt-Insolvenz als Fehlschlag der staatlichen Subventionen, während die CDU-Politikerin Julia Klöckner der Regierung mangelnde Sorgfalt vorwarf. Auch die geplante Förderung eines Chipwerks von Intel in Magdeburg, die aktuell aufgrund von Sparmaßnahmen des Unternehmens auf Eis liegt, steht in der Kritik.
In einer Verteidigung der Förderstrategie hob Habeck die geopolitischen Risiken hervor, die mit der Abhängigkeit von asiatischen Halbleiterproduzenten verbunden sind. Diese Umstände unterstrichen die Notwendigkeit, in die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit im Hochtechnologiesektor zu investieren, um langfristige Sicherheit zu gewährleisten.
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