LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Microsoft steht in Großbritannien vor erheblichen rechtlichen Herausforderungen, die sowohl die Lizenzgebühren für Windows Server als auch mögliche wettbewerbswidrige Praktiken im Softwaremarkt betreffen.
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Microsoft sieht sich in Großbritannien mit einer Klage konfrontiert, die das Unternehmen beschuldigt, überhöhte Lizenzgebühren für die Nutzung von Windows Server in Cloud-Diensten zu verlangen. Diese Vorwürfe betreffen insbesondere Unternehmen, die Cloud-Dienste von Anbietern wie Amazon, Google und Alibaba nutzen. Die Wettbewerbsanwältin Maria Luisa Stasi hat beim Competition Appeal Tribunal Klage eingereicht und fordert mehr als eine Milliarde Pfund Schadensersatz für britische Unternehmen und Organisationen.
Stasi argumentiert, dass Microsoft britische Unternehmen unter Druck setze, indem es höhere Gebühren für die Nutzung von Windows Server erhebe, wenn diese auf Cloud-Dienste von Google, Amazon oder Alibaba setzen. Dies sei ein Versuch des Software-Riesen, seine Kunden zur Nutzung seines eigenen Dienstes Azure zu drängen und den Wettbewerb in der Branche zu beschränken.
Parallel dazu untersucht die britische Wettbewerbsbehörde den Cloud-Computing-Markt, der von Amazons AWS, Microsofts Azure und zu einem geringeren Teil von Google Cloud Platform dominiert wird. Auch die Lizenzpraktiken von Microsoft, speziell im Zusammenhang mit Windows Server und Microsoft 365, stehen unter kritischer Beobachtung. Ein Fortschrittsbericht der Untersuchungen wird in Kürze erwartet.
Im Jahr 2020 führte Microsoft neue Lizenzgebühren für den Betrieb seiner Software auf großen Cloud-Plattformen ein. Laut der Klage nutzte Microsoft diese Gebühren, um Kunden zu einem Wechsel zu Azure anzuregen. Daten der britischen Wettbewerbsbehörde zeigten, dass Microsoft seither Kunden deutlich stärker gewinne als andere Anbieter.
Zusätzlich hat die US-amerikanische Federal Trade Commission kürzlich eine umfassende kartellrechtliche Untersuchung gegen Microsoft gestartet. Dabei wird geprüft, ob Microsoft möglicherweise seine Marktmacht im Bereich Produktivitätssoftware missbraucht hat, indem es restriktive Lizenzbedingungen auferlegte, um Kunden daran zu hindern, von Azure zu konkurrierenden Plattformen zu wechseln.
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