FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Deutsche Bank steht erneut im Rampenlicht, nachdem sie sich an der Finanzierung eines bedeutenden Kohle-Deals beteiligt hat, der Fragen zu ihren Umweltverpflichtungen aufwirft.
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Die Deutsche Bank hat kürzlich die Aufmerksamkeit der Finanzwelt auf sich gezogen, indem sie sich an der Finanzierung eines 2,1 Milliarden US-Dollar schweren Deals zur Übernahme von Kohle-Vermögenswerten durch Peabody Energy beteiligt hat. Diese Entscheidung steht im Widerspruch zu den eigenen Kohle-Richtlinien der Bank, die eine strikte Trennung zwischen metallurgischer und thermischer Kohle vorsehen. Kritiker argumentieren, dass diese Unterscheidung irrelevant sei, da beide Kohlearten umweltschädlich sind.
Peabody Energy, ein führendes Unternehmen im Kohlesektor, hat kürzlich Kohle-Vermögenswerte von Anglo American erworben. Die Finanzierung dieses Deals wurde hauptsächlich von US-Investmentbanken und privaten Kreditgebern unterstützt. Überraschenderweise war die Deutsche Bank das einzige europäische Finanzinstitut, das sich an dieser Transaktion beteiligte. Die Bank stellte eine Brückenfinanzierung in Höhe von 2,1 Milliarden US-Dollar bereit, wie aus einem Dokument vom 25. November hervorgeht.
Zu den weiteren Unterstützern dieser Finanzspritze gehören Bereiche von KKR und eine Einheit der Jefferies Financial Group. Interessanterweise ist die Deutsche Bank die einzige Institution in dieser Gruppe, die eine explizite Kohle-Richtlinie veröffentlicht hat. Diese Richtlinie hebt insbesondere die thermische Kohle hervor, die zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird. Die aktuelle Finanzierung wirft daher Fragen zur Vereinbarkeit mit der Ausschluss-Politik der Bank auf.
Die von Peabody erworbenen Minen fördern überwiegend metallurgische Kohle, die für die Stahlproduktion entscheidend ist. Eine der Minen fördert jedoch auch thermische Kohle, was zu Diskussionen über die Einhaltung der Richtlinien führt. Ein Sprecher der Deutschen Bank betonte, dass alle Geschäfte im Kohlesektor einer gründlichen Analyse unterzogen werden und vollständig den Ausschlusspolitiken entsprechen.
Klimaaktivisten kritisieren, dass die Unterscheidung zwischen den Kohlearten letztlich bedeutungslos sei, wenn es um den Umwelteinfluss geht. „Kohle ist Kohle, unabhängig von ihrem Verwendungszweck“, so Cynthia Rocamora von der Klimaschutzorganisation Reclaim Finance. Alexandre Claude von DBX Commodities merkt an, dass metallurgische Kohle mit niedrigerer Qualität regelmäßig im thermischen Markt abgesetzt wird, was 2022 besonders auffiel, als der Krieg in der Ukraine die Preisdynamiken veränderte.
Auch Peabodys VP für Investor Relations, Vic Svec, sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Kohle der neu erworbenen Minen vornehmlich in Stahlmärkten landen wird. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Finanzinstitute gegenübersehen, wenn sie versuchen, wirtschaftliche Interessen mit Umweltverpflichtungen in Einklang zu bringen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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