Intel setzt auf neue Doppelspitze zur Optimierung der Wettbewerbsfähigkeit

SANTA CLARA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Intel steht vor einem bedeutenden Führungswechsel, der die strategische Ausrichtung des Unternehmens neu definieren soll.

Intel, ein führender Akteur in der Halbleiterindustrie, hat eine bedeutende Veränderung in seiner Führungsebene angekündigt. Ab dem 1. Dezember wird das Unternehmen von einer Doppelspitze geleitet: David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus übernehmen die Führung, während der bisherige CEO Pat Gelsinger in den Ruhestand tritt. Diese Umstrukturierung ist Teil eines umfassenden Plans, die Wettbewerbsfähigkeit von Intel zu steigern und die Herausforderungen in den Foundry-Operationen zu meistern.

Die Entscheidung, eine Doppelspitze einzuführen, spiegelt Intels Bestreben wider, flexibler und effizienter auf die dynamischen Marktanforderungen zu reagieren. Michelle Johnston Holthaus wird zusätzlich die Rolle des CEO für Intel Products übernehmen, was ihre zentrale Bedeutung in der neuen Unternehmensstruktur unterstreicht. Frank Yeary wird interimistisch als Executive Chair fungieren, um den Übergang zu unterstützen.

David Zinsner, der 2022 zu Intel kam und zuvor als CFO bei Micron Technology tätig war, bringt umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensressourcenverwaltung mit. Zusammen mit Holthaus wird er sich auf die Optimierung der Geschäftsprozesse konzentrieren. Analysten von KeyBanc Capital Markets sehen in dieser Neuausrichtung eine mögliche Vorbereitung auf einen Verkauf des Foundry-Geschäfts, was von Investoren positiv aufgenommen wird.

Die Foundry-Operationen von Intel stehen unter erheblichem Druck, mit Branchenführern wie der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Schritt zu halten. Der Wettbewerb mit Unternehmen wie AMD und NVIDIA, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, nimmt zu. Intel plant, durch Kosteneinsparungen und Umstrukturierungen bis zu 10 Milliarden Dollar zu sichern und 15% der Belegschaft abzubauen.

Finanziell befindet sich Intel in einer herausfordernden Phase. Im letzten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 0,46 Dollar je Aktie bei einem Umsatzrückgang von 6,2% auf 13,28 Milliarden Dollar. Die Einnahmen aus den Foundry-Operationen sanken um 8% auf 4,4 Milliarden Dollar. Im Rahmen der Umstrukturierung fielen Kosten in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar an.

Der CHIPS Act brachte Intel einen Zuschuss von 7,86 Milliarden Dollar, um die Fertigung in den USA zu stärken, was jedoch eine Reduzierung im Vergleich zu einer früheren Zuweisung von 8,5 Milliarden Dollar darstellt. Weitere strategische Schritte wurden seit der Ankündigung des Führungswechsels nicht bekannt gegeben, doch die Branche beobachtet die Entwicklungen mit Spannung.