EZB setzt auf Risikoabwägung statt Datenabhängigkeit
       
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FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) plant eine bedeutende Neuausrichtung ihrer geldpolitischen Strategie. Anstatt sich wie bisher stark auf historische Wirtschaftsdaten zu stützen, will die EZB künftig bevorstehende Risiken stärker in den Fokus rücken. Diese Anpassung zielt darauf ab, die anhaltende Inflation in der Eurozone effektiver zu bekämpfen.



Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einem Paradigmenwechsel in ihrer geldpolitischen Ausrichtung. In einer Zeit, in der die Inflation in der Eurozone weiterhin eine Herausforderung darstellt, plant die EZB, ihre Entscheidungen weniger auf historische Daten zu stützen und stattdessen bevorstehende Risiken stärker zu berücksichtigen. Diese Strategieänderung wird voraussichtlich bei der nächsten Sitzung am 12. Dezember näher erläutert.

Philipp Lane, der leitende Volkswirt der EZB, betonte in einem Podcast, dass zukünftige geldpolitische Entscheidungen auf der Grundlage bevorstehender Risiken getroffen werden sollten, sobald sich die Inflation dem mittelfristigen Ziel von 2 Prozent nähert. Diese Aussage markiert einen bedeutenden Wandel in der Herangehensweise der EZB, die bisher stark auf Prognosen und historische Daten setzte.

In der Vergangenheit verließen sich die EZB und andere Zentralbanken stark auf langfristige Projektionen, um Entscheidungen über Zinssätze zu treffen. Doch die unerwartet anhaltenden Preissteigerungen, ausgelöst durch globale Ereignisse wie den Ukraine-Krieg und Lieferkettenengpässe, haben das Vertrauen in diese Methode erschüttert. Die EZB sieht sich nun gezwungen, ihre Strategie anzupassen, um flexibler auf wirtschaftliche Unsicherheiten reagieren zu können.

Obwohl die Inflation in der Eurozone von einem Höchststand von 10,6 Prozent im Oktober 2022 auf 2,3 Prozent im November gesunken ist, bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung bestehen. Die EZB plant daher, kurzfristige Inflationsdaten und aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen stärker in ihre Entscheidungen einzubeziehen, um schneller auf Veränderungen reagieren zu können.

Der Gouverneur der Bank von Italien, Fabio Panetta, hat sich ebenfalls für eine proaktivere Zinsstrategie ausgesprochen. Er warnt davor, in eine Phase unzureichender Inflation zurückzufallen und fordert ein Ende der datengetriebenen Entscheidungen. Diese Forderung unterstreicht die Notwendigkeit einer flexibleren und risikoorientierten Geldpolitik.

Analysten erwarten, dass die EZB bei ihrer kommenden Sitzung eine Zinssenkung ankündigen könnte, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen. Gleichzeitig hoffen sie auf eine klarere Kommunikation der neuen Strategie, die auf Risikoabwägungen basiert. Diese Neuausrichtung könnte langfristig zu einer stabileren wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone führen.

Die Entscheidung der EZB, sich von einer datengetriebenen zu einer risikoorientierten Strategie zu bewegen, könnte auch Auswirkungen auf andere Zentralbanken weltweit haben. Eine solche Anpassung könnte als Vorbild dienen und andere dazu ermutigen, ihre eigenen geldpolitischen Strategien zu überdenken, um besser auf globale wirtschaftliche Herausforderungen vorbereitet zu sein.

EZB setzt auf Risikoabwägung statt Datenabhängigkeit
EZB setzt auf Risikoabwägung statt Datenabhängigkeit (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein.



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