MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Energiemärkte in Europa stehen vor einer unerwarteten Entwicklung: Erstmals werden die Gaspreise im Sommer 2025 die Winterpreise übersteigen. Diese ungewöhnliche Preisstruktur stellt sowohl Händler als auch Regulierer vor neue Herausforderungen.
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Die Energiemärkte in Europa stehen vor einer unerwarteten Entwicklung: Erstmals werden die Gaspreise im Sommer 2025 die Winterpreise übersteigen. Diese ungewöhnliche Preisstruktur stellt sowohl Händler als auch Regulierer vor neue Herausforderungen. Die Ursache liegt in den hohen Kosten, die beim Auffüllen der Gasspeicher entstehen, während Europa versucht, sich von russischen Gaslieferungen zu lösen.
Traditionell waren die Sommermonate eine Zeit niedrigerer Gaspreise, was Händlern die Möglichkeit bot, günstig einzukaufen und im Winter mit Gewinn zu verkaufen. Doch die aktuelle Situation kehrt diese Logik um. Gas für den Sommer 2025 wird derzeit zu einem historischen Aufschlag im Vergleich zum Winter 2025/26 gehandelt. Dies deutet darauf hin, dass die aktuellen Bestände im kommenden Winter stark beansprucht werden und es in den Sommermonaten zu Schwierigkeiten beim Wiederauffüllen kommen könnte.
Die steigenden Sommerpreise nehmen den kommerziellen Anreiz, in den Sommermonaten Lagerbestände wieder aufzufüllen, wie Experten von Argus Media erklären. Ende November lag der europäische Benchmark-Preis für Sommer 2025 um mehr als vier Euro pro Megawattstunde über dem Winterpreis für 2025/26 – ein bisher unerreichter Wert. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass EU-Regulierer gezwungen sind, verstärkt Gas auf dem teuren globalen Markt einzukaufen, um ihre Speichermandate zu erfüllen.
Nachdem Russland die meisten Gaslieferungen in die EU nach der Ukraine-Invasion 2022 eingestellt hatte, führte die EU ein Mandat ein, das die Mitgliedsstaaten verpflichtet, ihre Gasspeicher zu Beginn jedes Novembers zu 90 Prozent gefüllt zu haben. Dieses Ziel treibt nun die Sommerpreise nach oben und stellt die EU vor die Herausforderung, alternative Lieferquellen zu finden.
Analysten erwarten, dass Europa diesen Winter mit geringeren Gasreserven abschließen wird. Der Füllgrad der EU-Gasspeicher liegt momentan bei 86 Prozent, deutlich weniger als im Vorjahr. Hinzu kommt die mögliche Einstellung russischer Gaslieferungen über die Ukraine und potenzielle Sanktionen auf der Türkei-Route, was die Unsicherheit weiter erhöht.
Falls das Sommerpreis-Phänomen anhält, könnten EU-Regulierer gezwungen sein, verstärkt Gas einzukaufen. Einige Händler spekulieren darauf, dass die Regierungen abermals intervenieren und auf dem teuren globalen Markt Gas beschaffen werden, um ihre Speichermandate zu erfüllen. Diese Entwicklungen könnten langfristige Auswirkungen auf die europäische Energiepolitik und die Preisgestaltung haben.
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