WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das US-Justizministerium hat kürzlich Bedenken hinsichtlich eines neuen Provisionsmodells für Immobilienmakler geäußert, das die Branche in Aufruhr versetzt. Trotz eines gerichtlichen Vergleichs über 418 Millionen Dollar bleiben Fragen zu wettbewerbsrechtlichen Aspekten und potenziellen zukünftigen Klagen im Raum.
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Das US-Justizministerium hat kürzlich Zweifel an einem neuen Entlohnungssystem für Immobilienmakler geschürt, das viele Fachleute der Branche verunsichert. Diese Unsicherheit wird durch einen umfassenden, gerichtlich genehmigten Vergleich über 418 Millionen Dollar verstärkt, der die Branche in Aufruhr versetzt hat. Die neuen Regelungen, die im Vergleich vereinbart wurden, markieren den größten Umbruch auf dem US-Immobilienmarkt seit einem Jahrhundert und sorgen für erhebliche Unruhe unter den Fachleuten.
Die Bedenken des Justizministeriums konzentrieren sich auf die wettbewerbsrechtlichen Aspekte des neuen Provisionsmodells. Insbesondere die Anforderung, dass potenzielle Käufer und ihre Makler vor der Besichtigung schriftliche Vereinbarungen treffen müssen, wirft Fragen auf. Das Ministerium hat vorgeschlagen, entweder die Käufer-Makler-Vereinbarung zu streichen oder klarzustellen, dass der Vergleich keinen Schutz vor zukünftigen kartellrechtlichen Klagen der US-Regierung bietet.
Ein Gericht in Missouri genehmigte dennoch den Vergleich ohne Änderungen. Dies hat zu Frustration unter den Maklern geführt, die der Ansicht sind, dass sie keine Regeln verletzt haben. Laut Leo Pareja, CEO des führenden Maklerunternehmens eXp Realty, herrscht große Frustration, insbesondere unter den Maklern, die sich an die bisherigen Praktiken gehalten haben.
Der Vergleich verpflichtet über 1,4 Millionen Mitglieder der National Association of Realtors (NAR) zu neuen Regelungen, nachdem Kritiker die bisherigen Praktiken als illegal angeprangert hatten. Diese hätten Hausverkäufer dazu gezwungen, Kommissionen von 5% bis 6% zu zahlen, die zwischen Käufer- und Verkäuferagenten aufgeteilt werden. Die Neuregelung wurde ursprünglich im März angekündigt und trat Mitte August in Kraft.
Branchenvertreter befürchten jedoch, dass der Vergleich das Problem nicht vollständig beseitigt hat und dass weiterhin Klagen drohen könnten. Über drei Monate nach Inkrafttreten der neuen Regeln berichten mehrere Immobilienmakler, dass die Branche begann, sich an die beiden wichtigsten Änderungen anzupassen. Die Aussicht auf weitere langwierige rechtliche Auseinandersetzungen verstärkt diese Verwirrung.
NAR-Präsident Kevin Sears erklärte, dies sei ein bedeutender Moment für NAR-Mitglieder, Hauskäufer und -verkäufer sowie für die Immobilienbranche insgesamt. Die Mitglieder der NAR hätten hart daran gearbeitet, die durch den Vergleich erforderlichen Änderungen umzusetzen und die Verbraucher durch diese Zeit des Wandels zu begleiten.
Die Diskussionen um das neue Provisionsmodell werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die Immobilienbranche in den USA steht. Während einige Experten die Änderungen als notwendigen Schritt zur Förderung des Wettbewerbs begrüßen, sehen andere die Gefahr, dass die Unsicherheit über die rechtlichen Rahmenbedingungen die Branche lähmen könnte. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die neuen Regelungen tatsächlich zu einer faireren und transparenteren Praxis führen oder ob weitere Anpassungen notwendig sind.
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