TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Dezember beginnt mit einer bemerkenswerten Dynamik an den Finanzmärkten, die durch die Stärke des japanischen Yen und die anhaltenden Inflationssorgen in der Eurozone geprägt ist.
Der japanische Yen hat in den letzten Tagen eine bemerkenswerte Rally erlebt, die durch höhere als erwartete Verbraucherpreisindizes in Tokio ausgelöst wurde. Diese Entwicklung hat das Vertrauen der Anleger gestärkt, was zu einem signifikanten Anstieg des Yen um bis zu 1,1 % führte. Der Yen erreichte damit den stärksten Stand seit sechs Wochen. Die Aussicht auf eine mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan im kommenden Monat hat die Spekulationen weiter angeheizt, wobei der Markt nun eine Wahrscheinlichkeit von 60 % für eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte auf 0,5 % einpreist.
In Asien haben die Nasdaq-Futures um 0,5 % zugelegt, während die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen mit 4,238 % ein Einjahrestief erreichten. Diese Bewegungen wurden durch die Wiedereröffnung des Kassamarktes in Tokio begünstigt. Auch die chinesischen Aktien zeigten sich robust und legten um 2 % zu, unterstützt durch die Erwartungen an die bevorstehenden Veröffentlichungen der offiziellen Umfragen zu den Fertigungs- und Dienstleistungssektoren.
In Europa hingegen stehen die Märkte vor einem gemächlichen Start in den Dezember. Die EUROSTOXX 50-Futures stiegen lediglich um 0,1 %. Im Mittelpunkt des Interesses steht die anstehende Inflationsmeldung der Eurozone. Die Prognosen für die Gesamtinflation liegen bei 2,3 %, was einen leichten Anstieg gegenüber den 2,0 % im Oktober darstellt. Überraschend schwache deutsche Inflationsdaten könnten jedoch auf Abwärtsrisiken hindeuten.
Die Investoren in französische Anleihen sehen sich größeren Herausforderungen gegenüber. Die Sorge um die Stabilität der französischen Regierung unter Premierminister Michel Barnier hat zu einer Ausweitung der Spreads französischer Anleihen geführt, die sich nun griechischen Niveaus nähern. Diese Entwicklungen markieren das Ende eines turbulenten Novembers, in dem Donald Trumps Wahlsieg den Dollar, die Anleiherenditen und Bitcoin in die Höhe trieb.
Im Dezember erwarten Anleger weitere spannende Entscheidungen der Fed, der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan. Der designierte Präsident Trump teilt seine Strategien über soziale Medien mit, was zusätzliche Unsicherheiten in den Märkten hervorruft.
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