Russische Drohnen mit Flammenwerfer: Effektive Abwehr oder ineffiziente Taktik?

MILAN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat die russische Armee eine neue Technologie vorgestellt: eine Drohne, die mit einem Flammenwerfer ausgestattet ist. Diese Entwicklung zielt darauf ab, die von der Ukraine eingesetzten Drohnen, die Thermit abwerfen, zu neutralisieren. Doch Experten äußern Zweifel an der Wirksamkeit dieser Methode.

Die russische Armee hat kürzlich eine neue Drohne vorgestellt, die mit einem Flammenwerfer ausgestattet ist. Diese Drohne soll speziell dazu entwickelt worden sein, um die von der Ukraine eingesetzten Drohnen, die Thermit abwerfen, zu bekämpfen. Thermit ist ein brennbares Material, das in der Lage ist, große Schäden zu verursachen, insbesondere in bewaldeten Gebieten, wo es zur Zerstörung von feindlichen Ausrüstungen und Truppen eingesetzt wird.

Ein Video, das am 14. November auf russischen Telegram-Kanälen veröffentlicht wurde, zeigt eine unbemannte Luftfahrzeugplattform, die mit einer brennbaren Mischung ausgestattet ist. Diese Mischung wird in die Luft gesprüht und erzeugt einen Flammenwerfer-Effekt mit einer Reichweite von zwei bis drei Metern. Federico Borsari, ein Experte am U.S. Center for European Policy Analysis, beschreibt die Drohne als kommerziellen Quadrocopter, der einen kleinen Tank mit brennbarem Material trägt.

Die Idee hinter dieser Technologie ist es, gegnerische Drohnen zu neutralisieren, bevor sie ihre Ladung abwerfen können. Samuel Bendett, Berater für russische Militärtechnologie am Center for Naval Analyses, weist jedoch darauf hin, dass die Steuerung des Flammenstrahls auf sich bewegende Ziele eine erhebliche Herausforderung darstellt. Die Drohne müsste sich in eine präzise Position bringen, um effektiv zu sein, was bei schnell bewegenden Zielen schwierig ist.

Ein weiteres Problem ist die begrenzte Menge an brennbarer Lösung, die die Drohne mitführen kann. Borsari schätzt, dass die Menge gerade für einen einzigen Einsatz ausreicht, bevor die Drohne wieder aufgefüllt werden muss. Zudem besteht die Gefahr, dass die Drohne durch die Hitzeentwicklung beschädigt wird, wenn die Flüssigkeit zur Neige geht und der Druck des Sprühmechanismus nachlässt.

Die ukrainischen Drohnen, die Thermit abwerfen, wurden erstmals im September gesichtet. Diese Systeme sind nicht nur eine kostengünstige Möglichkeit, feindliche Positionen zu enttarnen, sondern dienen auch als psychologische Waffen. Die russische Antwort mit Flammenwerfer-Drohnen könnte daher eher als symbolische Geste denn als effektive militärische Lösung betrachtet werden.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob diese neue Technologie tatsächlich einen Unterschied im Konflikt machen wird. Die Herausforderungen bei der präzisen Steuerung und die begrenzte Einsatzfähigkeit der Flammenwerfer-Drohnen werfen Zweifel an ihrer praktischen Anwendbarkeit auf. Experten sind sich einig, dass die Entwicklung solcher Technologien zwar innovativ ist, jedoch nicht unbedingt die gewünschten Ergebnisse liefern wird.