LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Fiskalpolitik steht vor einem Dilemma: Steuererhöhungen oder Sparmaßnahmen? Angesichts der Notwendigkeit, zusätzliche Mittel für Ministerien zu generieren, warnen Experten vor unausweichlichen Steuererhöhungen.
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Die britische Fiskalpolitik befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit, die Staatsausgaben zu kontrollieren, und dem Druck, die Steuern zu erhöhen, um die Finanzierung der Ministerien sicherzustellen. Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen und steigenden Ausgaben scheint eine Steuererhöhung unvermeidlich, wie Experten betonen.
Historisch gesehen neigen Finanzminister dazu, nach Wahlen die Steuern zu erhöhen, um unangenehme Erinnerungen rechtzeitig verblassen zu lassen, bevor die nächste Wahlrunde startet. Dies zeigt, dass es einfacher ist, Sparversprechungen zu machen, als diese tatsächlich durchzusetzen. Oftmals werden Budgets letztendlich doch wieder aufgestockt, was die Komplexität der Haushaltsplanung verdeutlicht.
Der Ökonom Zaranko hebt hervor, dass eine Steuererhöhung keine ausgemachte Sache ist. Dennoch wären laut Berechnungen bis Ende des Jahrzehnts jährlich etwa 9 Milliarden Pfund zusätzlich nötig, um reale Kürzungen bei einigen Ministerien zu vermeiden. Angesichts des globalen wirtschaftlichen Gegenwinds erscheint eine Erhöhung der Steuern als wahrscheinliches Szenario.
Besonders heikel ist die Situation im Bereich der öffentlichen Gehälter. Die rasanten Lohnerhöhungen, die von Reeves genehmigt wurden, verstärken den Druck auf andere Sektoren. Ein NHS-Vertreter warnt, dass das Gesundheitsbudget jährlich um 3 Prozent steigen müsse, nur um den Status quo zu halten.
Die Office for Budget Responsibility (OBR) betont, dass die angestrebte Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 2,5 Prozent des BIP jährlich 17 Milliarden Pfund mehr erfordern würde. Dies steht im Kontrast zu den begrenzten Spielräumen für tägliche Ausgaben, die die Kanzlerin selbst auferlegt hat.
Auch die Wirtschaft zeigt sich besorgt. Unternehmen sehen in der Erhöhung der Nationalversicherung um 26 Milliarden Pfund pro Jahr eine Belastung, die das Vertrauen in die Unterstützung durch die Regierung erschüttert. Ein gleichmäßiger Anstieg wäre wünschenswerter gewesen, als sofort drastische Maßnahmen zu ergreifen.
Das aktuelle Haushaltsdilemma fühlt sich an wie ein noch nicht beendetes Fußballspiel, bei dem erst das Halbzeitergebnis ein klareres Bild liefern könnte. Noch ist es zu früh, um die finanzpolitischen Entscheidungen endgültig zu bewerten.
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