FTX-Mitbegründer Gary Wang erhält milde Strafe nach Kooperation

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Fall um den Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse FTX hat einen weiteren Meilenstein erreicht, als der Mitbegründer Zixiao ‚Gary‘ Wang in einem New Yorker Gericht verurteilt wurde. Wang, der sich im Dezember 2022 schuldig bekannte, spielte eine zentrale Rolle in einem der größten Finanzskandale der letzten Jahre.

Der Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse FTX im Jahr 2022 hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt und führte zu einer Reihe von Gerichtsverfahren gegen die Führungskräfte des Unternehmens. Zixiao ‚Gary‘ Wang, Mitbegründer von FTX, wurde nun in New York zu einer Strafe verurteilt, die als relativ mild angesehen wird. Wang erhielt eine Strafe von ‚time served‘, was bedeutet, dass er die Zeit, die er bereits in Untersuchungshaft verbracht hat, als seine Strafe anrechnen lassen kann. Zusätzlich muss er alle illegal erworbenen Vermögenswerte abtreten. Diese Entscheidung wurde von Richter Lewis Kaplan getroffen, der auch die anderen Fälle im Zusammenhang mit dem FTX-Skandal überwachte. Kaplan betonte, dass Wangs umfassende Kooperation mit den Behörden ein entscheidender Faktor für das milde Urteil war. Wang hatte sich im Dezember 2022 schuldig bekannt, zusammen mit der ehemaligen CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, an einem Betrug beteiligt gewesen zu sein. Ellison, die ebenfalls eine zentrale Rolle in dem Skandal spielte, wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, nachdem sie zugegeben hatte, mit dem FTX-Mitbegründer Sam Bankman-Fried zusammengearbeitet zu haben, um 8 Milliarden Dollar zu veruntreuen. Bankman-Fried selbst erhielt eine deutlich härtere Strafe von 25 Jahren. Die relativ milde Strafe für Wang spiegelt seine Bereitschaft wider, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten und umfassende Informationen über die internen Abläufe von FTX bereitzustellen. Richter Kaplan lobte Wangs Kooperation und erklärte, dass er noch nie etwas Vergleichbares gesehen habe. Wang zeigte sich im Gerichtssaal reumütig und erklärte, dass er den ‚einfachen, feigen Weg‘ gewählt habe, anstatt das Richtige zu tun. Mit dem Abschluss der Urteilsverkündungen rückt nun der nächste Schritt im juristischen Prozess in den Vordergrund: Die Anwälte von Bankman-Fried arbeiten daran, das Urteil gegen ihren Mandanten anzufechten. Bereits im April, nur zwei Wochen nach der Verurteilung, wurde ein Berufungsantrag eingereicht. Im September folgte ein weiterer Antrag auf ein neues Verfahren mit einem anderen Richter, da behauptet wird, Bankman-Fried sei nicht fair behandelt worden.