MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um den Schutz biometrischer Daten hat durch die Kontroversen um Worldcoin neuen Auftrieb erhalten. Das Unternehmen, das von Sam Altman gegründet wurde, steht im Mittelpunkt zahlreicher Datenschutzdebatten.
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Worldcoin, ein Unternehmen, das 2019 von Sam Altman gegründet wurde, hat sich durch seine innovative, aber umstrittene Methode zur Identitätsverifizierung einen Namen gemacht. Nutzer werden aufgefordert, ihre Menschlichkeit durch Iris- und Gesichtsscans zu bestätigen, um eine digitale ID und kostenlose Token zu erhalten. Diese Praxis hat weltweit zu rechtlichen Auseinandersetzungen geführt, da sie gegen lokale Datenschutzgesetze verstößt.
Die Problematik von Worldcoin beginnt mit seinen sogenannten Black-Box-Knoten. Diese Knoten sind Teil einer erlaubnisbasierten Layer-2-Blockchain auf Ethereum, die nur von Insidern des Unternehmens kontrolliert wird. Diese Intransparenz macht das System anfällig für Angriffe und untergräbt das Vertrauen in die Technologie. Biometrische Daten sollten nicht in solchen geschlossenen Systemen ohne angemessene Schutzmaßnahmen gespeichert werden.
Ein Hoffnungsschimmer für den Schutz biometrischer Daten liegt in der Zero-Knowledge-Technologie (ZK), die es ermöglicht, Daten zu validieren, ohne deren Inhalt preiszugeben. Obwohl ZK als Allheilmittel für Datenschutzprobleme gepriesen wird, löst es nicht die Bedenken hinsichtlich der Datenspeicherung. Selbst wenn Worldcoin verspricht, unnötige Daten zu löschen, bleibt das Risiko von Datenlecks bestehen.
Nach den Vorfällen bei Worldcoin sind andere Unternehmen aufgetaucht, die einen kontrollierteren Ansatz zum Schutz biometrischer Daten verfolgen. Fractal ID hat ein interoperables dezentrales Identitätssystem entwickelt, das externe Parteien bei der KYC-Onboarding unterstützt. Trotz eines bedeutenden Datenlecks im Juli 2024 zeigt dieser Versuch, dass zusätzlicher Schutz notwendig ist.
Eine Kombination aus Zero-Knowledge-Proofs und Fully Homomorphic Encryption (FHE) könnte die Lösung sein. Diese Technologien ermöglichen es, Berechnungen auf verschlüsselten Daten durchzuführen, ohne sie zu entschlüsseln, was die Sicherheit erhöht. FHE verhindert die Entstehung zentralisierter Schwachstellen, die häufige Ziele für Angreifer sind.
Die Kombination von ZK und FHE könnte zukünftige Datenschutzprobleme wie bei Worldcoin verhindern und die Blockchain-Technologie auf ein neues Niveau heben. Diese Technologien bieten die Möglichkeit, biometrische Daten sicher und privat zu verwalten, ohne dass sie jemals entschlüsselt werden müssen.
Insgesamt zeigt der Fall Worldcoin, dass die Blockchain-Community neue Wege finden muss, um den Schutz sensibler Daten zu gewährleisten. Die Integration von ZK-FHE-Technologien könnte ein entscheidender Schritt in Richtung einer sichereren und vertrauenswürdigeren digitalen Identität sein.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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