MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Herausforderungen der Strahlenbelastung im Weltraum sind ein zentrales Thema für zukünftige astronautische Missionen. Die jüngsten Ergebnisse der Artemis-I-Mission liefern wertvolle Einblicke in die Strahlungsverhältnisse jenseits des Erdmagnetfelds.
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Die Artemis-I-Mission der NASA hat neue Erkenntnisse über die Strahlenbelastung im Weltraum geliefert, die für zukünftige Langzeitmissionen von entscheidender Bedeutung sein könnten. Im Rahmen dieser Mission wurden erstmals kontinuierliche Messdaten zur Strahlung zwischen Erde und Mond gesammelt. Diese Daten sind entscheidend, um geeignete Schutzmaßnahmen für Astronauten zu entwickeln, die sich auf längere Aufenthalte im Weltraum vorbereiten.
Das Experiment MARE, geleitet vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), spielte eine zentrale Rolle bei der Erfassung dieser Daten. Zwei Messpuppen, Helga und Zohar, wurden an Bord des Orion-Raumschiffs platziert, um die Strahlungswerte während der Mondumrundung zu messen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Strahlungsdosis innerhalb des Raumschiffs stark variierte, abhängig von der Position der Detektoren. Besonders auffällig war die Reduzierung der Strahlungsdosis um 50 Prozent durch eine 90-Grad-Drehung des Raumschiffs während des Durchflugs durch den inneren Van-Allen-Gürtel.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung des Designs und der Abschirmungskonzepte der Raumkapsel. Im stärker abgeschirmten Bereich der Kapsel, dem sogenannten „Storm Shelter“, kann die Strahlungsdosis bei großen solaren Teilchenereignissen auf maximal 150 Millisievert beschränkt werden, was keine akuten Strahlensymptome erwarten lässt. Diese Ergebnisse sind nicht nur für die Sicherheit der Besatzung von Bedeutung, sondern auch für die Weiterentwicklung der Orion-Technologie.
Die Studie zeigt zudem, dass die moderne Computersimulation von Strahlungsumgebungen verbessert wurde, da die experimentellen Messdaten weitgehend mit den vorhergesagten Modellrechnungen übereinstimmen. Dies ist ein wichtiger Schritt für die zeit- und kosteneffiziente Weiterentwicklung des Orion-Konzepts. Die Strahlenexposition für zukünftige Artemis-Missionen, die nur einige Tage bis Wochen dauern werden, wird voraussichtlich die aktuellen NASA-Grenzwerte nicht überschreiten, vorausgesetzt, dass ähnliche Missionsbedingungen eingehalten werden.
Die Artemis-I-Mission war die erste einer Reihe von Missionen im Rahmen des Artemis-Programms der NASA, das darauf abzielt, nach mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond zu bringen. Die Mission umfasste die Umrundung des Mondes und die Erprobung aller neu entwickelten Systeme, darunter das Orion-Raumschiff und das Europäische Servicemodul (ESM). Die gesammelten Daten werden nun mit Messungen von der Internationalen Raumstation ISS verglichen, um die Sicherheit zukünftiger bemannter Artemis-Missionen zu bewerten.
Die Ergebnisse der Artemis-I-Mission sind ein bedeutender Schritt in Richtung sicherer und effizienter Weltraummissionen. Sie bieten wertvolle Einblicke in die Strahlenumgebung im tiefen Weltraum und helfen, die Sicherheit zukünftiger Missionen zu gewährleisten. Die Erkenntnisse aus dieser Mission werden nicht nur die Planung und Durchführung zukünftiger Mondmissionen beeinflussen, sondern auch die langfristige Vision der NASA unterstützen, eine dauerhafte menschliche Präsenz im Weltraum zu etablieren.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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