KAROO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Astronomie hat einen bedeutenden Fortschritt erzielt: Ein neuer Radiokatalog, erstellt mit dem MeerKAT-Teleskopnetzwerk in Südafrika, ermöglicht eine präzise Messung des kosmischen Dipols. Diese Messung könnte unser Verständnis der Bewegung des Sonnensystems im Universum revolutionieren.
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Der Blick in den Himmel bei Radiowellenlängen offenbart ein faszinierendes Bild: Anstelle der vertrauten Sterne erscheinen Galaxien in enormer Entfernung. Diese Perspektive bietet einen ungehinderten Einblick in die Entwicklung von Galaxien, Schwarzen Löchern und Gasen im Universum. Das MeerKAT-Radioteleskopnetzwerk in Südafrika, bekannt für seine herausragende Empfindlichkeit und Abbildungsgenauigkeit, hat mit dem MeerKAT Absorption Line Survey (MALS) einen umfangreichen Katalog erstellt, der fast eine Million Radioquellen erfasst.
Dieser Katalog ist der größte, der jemals von einer MeerKAT-Durchmusterung erstellt wurde, und gehört zu den wenigen Radiokatalogen weltweit, die eine solch hohe Anzahl an Quellen aufweisen. Der Fokus lag auf der Tiefe der Belichtung, was zur Entdeckung vieler neuer Quellen führte. Die Anlage besteht aus 64 Antennen in der südafrikanischen Halbwüste Karoo und bietet einzigartige Möglichkeiten zur Erforschung des Universums.
Neeraj Gupta, Astronom am Inter-University Centre for Astronomy and Astrophysics (IUCAA) in Indien und Leiter des MALS-Projekts, betont die Bedeutung dieses Katalogs für die Forschungsgemeinschaft. Die Datenverarbeitung erfolgt in Indien, während die Analyse und Veröffentlichung der Bilder am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Deutschland durchgeführt wird.
Ein bemerkenswerter Aspekt des Katalogs ist die Möglichkeit, den kosmischen Dipol zu messen. Dieser subtile Effekt, der durch die Bewegung des Sonnensystems verursacht wird, zeigt sich in der ungleichen Verteilung von Radioquellen am Himmel. Bisherige Messungen des kosmischen Mikrowellenhintergrunds lieferten Hinweise auf diesen Effekt, jedoch waren die Ergebnisse oft größer als erwartet.
Überraschenderweise stimmen die neuen MALS-Messungen mit den theoretischen Vorhersagen überein. Dies könnte auf die spezifische Methodik der Durchmusterung zurückzuführen sein, die kleine Himmelsbereiche mit hoher Empfindlichkeit abdeckt. Dadurch sind viele schwache Galaxien im Katalog enthalten, was die Messung des kosmischen Dipols beeinflusst.
Die Messung des Dipols ist ein entscheidender Test für die Kosmologie und könnte grundlegende Annahmen über die Struktur des Universums bestätigen oder widerlegen. Hans-Rainer Klöckner vom MPIfR, der die Verwendung von MALS für die Dipolmessung initiierte, sieht in dieser Durchmusterung ein Sprungbrett für zukünftige groß angelegte Radiodurchmusterungen.
Die Ergebnisse dieser Forschung wurden in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht und bieten eine solide Grundlage für weitere Untersuchungen. Zukünftige Kataloge, entweder von MALS oder anderen Observatorien, könnten helfen, das Rätsel des kosmischen Dipols endgültig zu lösen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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