MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Sonne, unser nächster Stern, birgt trotz intensiver Forschung noch viele Geheimnisse. Besonders die stabilen Schwankungen ihrer Aktivität, bekannt als Schwabe-Zyklus, werfen Fragen auf. Neue Studien legen nahe, dass die Planeten unseres Sonnensystems eine entscheidende Rolle spielen könnten.
- News von IT Boltwise® bei LinkedIn abonnieren!
- AI Morning Podcast bei Spotify / Amazon / Apple verfolgen!
- Neue Meldungen bequem per eMail via Newsletter erhalten!
- IT Boltwise® bei Facebook als Fan markieren!
- RSS-Feed 2.0 von IT Boltwise® abonnieren!
Die Sonne, obwohl der am besten erforschte Stern, bleibt in vielen Aspekten ein Mysterium. Besonders die regelmäßigen Schwankungen ihrer Aktivität, die im Schwabe-Zyklus alle elf Jahre ein Maximum erreichen, sind von großem Interesse. Dieser Zyklus wird durch Veränderungen im Magnetfeld der Sonne verursacht, die zu einer Umpolung führen. Doch die Stabilität dieses Zyklus ist bemerkenswert und wirft Fragen auf.
Dr. Frank Stefani vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf hat die sogenannte „Planetenhypothese“ entwickelt, die einen Einfluss der Planeten auf die Sonnenaktivität vermutet. Die Schwerkraft der Planeten Venus, Erde und Jupiter übt einen Gezeiteneffekt auf die Sonne aus, ähnlich wie der Mond auf die Erde. Alle 11,07 Jahre ist dieser Effekt am stärksten, wenn die Planeten in einer Linie mit der Sonne stehen, was mit dem Schwabe-Zyklus übereinstimmt.
Das Magnetfeld der Sonne entsteht durch komplexe Bewegungen des Plasmas im Inneren der Sonne, vergleichbar mit einem gigantischen Dynamo. Stefani und sein Team vermuten, dass die Planeten diesem Dynamo regelmäßig einen „Schubs“ geben, der den stabilen 11,07-Jahres-Rhythmus erzwingt. In den Beobachtungsdaten fanden sie starke Indizien für diesen getakteten Prozess und konnten rechnerisch verschiedene Sonnenzyklen mit der Bewegung der Planeten korrelieren.
Ein Durchbruch gelang mit der Entdeckung, dass Rossby-Wellen, wirbelförmige Strömungen auf der Sonne, die Energie übertragen können, die nötig ist, um den Dynamo zu synchronisieren. Diese Wellen werden durch die Gezeitenkräfte der Planeten ausgelöst und haben die passenden Eigenschaften, um den Sonnendynamo anzutreiben. Dies geschieht in Intervallen, die mit den beobachteten Rieger-Zyklen der Sonne übereinstimmen.
Die Forscher berechneten, dass die Überlagerung der Rieger-Zyklen den prominenten Schwabe-Zyklus erzeugt. Selbst Langzeit-Schwankungen der Sonne, wie der Suess-de-Vries-Zyklus, werden durch das Modell vorhergesagt. Diese Erkenntnisse könnten auch klimatische Schwankungen erklären, die mit der 193-Jahres-Periode des Suess-de-Vries-Zyklus korrelieren.
Obwohl die Planetenhypothese starke Argumente liefert, bleibt die endgültige Bestätigung aus. Weitere Daten könnten die Frage klären, ob die Sonne tatsächlich dem Takt der Planeten folgt. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden in der Fachzeitschrift Solar Physics veröffentlicht und könnten neue Perspektiven auf die Dynamik unseres Sonnensystems eröffnen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.