MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch Ransomware entwickelt sich stetig weiter, und die jüngste Variante namens Helldown zeigt, wie Cyberkriminelle ihre Angriffe auf neue Plattformen ausweiten.
- News von IT Boltwise® bei LinkedIn abonnieren!
- AI Morning Podcast bei Spotify / Amazon / Apple verfolgen!
- Neue Meldungen bequem per eMail via Newsletter erhalten!
- IT Boltwise® bei Facebook als Fan markieren!
- RSS-Feed 2.0 von IT Boltwise® abonnieren!
Die Cybersecurity-Welt ist in Aufruhr, da eine neue Variante der Ransomware Helldown aufgetaucht ist, die nun auch Linux- und VMware-Systeme ins Visier nimmt. Diese Entwicklung zeigt, dass die Angreifer ihre Strategie erweitern, um virtualisierte Infrastrukturen anzugreifen. Ursprünglich aus dem LockBit 3.0-Code abgeleitet, hat Helldown bereits Windows-Systeme ins Visier genommen und sich nun auf ESX-Server konzentriert. Diese Ransomware wurde erstmals im August 2024 von Halcyon dokumentiert und als aggressive Gruppe beschrieben, die Sicherheitslücken ausnutzt, um in Netzwerke einzudringen. Besonders betroffen sind Branchen wie IT-Dienstleistungen, Telekommunikation, Fertigung und Gesundheitswesen. Helldown nutzt die Taktik der doppelten Erpressung, indem sie droht, gestohlene Daten zu veröffentlichen, um Lösegeldzahlungen zu erzwingen. Schätzungen zufolge hat die Gruppe in nur drei Monaten mindestens 31 Unternehmen angegriffen. Eine Analyse von Truesec zeigt, dass Helldown Angriffe über Zyxel-Firewalls durchführt, um sich Zugang zu verschaffen. Nach dem Eindringen in das Netzwerk folgen Schritte wie Persistenz, Ernte von Zugangsdaten, Netzwerkerkundung und Umgehung von Sicherheitsmaßnahmen, um schließlich die Ransomware zu installieren. Die Angreifer nutzen bekannte und unbekannte Sicherheitslücken in Zyxel-Geräten, um Netzwerke zu kompromittieren und temporäre SSL-VPN-Tunnel zu erstellen. Die Windows-Version von Helldown löscht System-Schattenkopien und beendet Prozesse, bevor sie Dateien verschlüsselt. Die Linux-Variante hingegen verzichtet auf Verschleierung und Anti-Debugging-Mechanismen und konzentriert sich auf das Suchen und Verschlüsseln von Dateien, wobei alle aktiven virtuellen Maschinen aufgelistet und beendet werden. Interessanterweise wird die Funktion zum Beenden von VMs im Code nicht tatsächlich aufgerufen, was darauf hindeutet, dass die Ransomware noch in der Entwicklung ist. Helldown zeigt Verhaltensähnlichkeiten mit DarkRace, einer weiteren Ransomware, die im Mai 2023 aufgetaucht ist und ebenfalls auf LockBit 3.0 basiert. Eine Entschlüsselungssoftware für DoNex, die aus DarkRace hervorging, wurde im Juli 2024 von Avast bereitgestellt. Diese Ähnlichkeiten lassen vermuten, dass Helldown möglicherweise eine weitere Umbenennung ist, auch wenn dies noch nicht bestätigt werden kann. Parallel zur Entwicklung von Helldown hat Cisco Talos eine neue Ransomware-Familie namens Interlock identifiziert, die sich auf den Gesundheits-, Technologie- und Regierungssektor in den USA sowie auf die Fertigungsindustrie in Europa konzentriert. Diese Ransomware kann sowohl Windows- als auch Linux-Maschinen verschlüsseln. Die Verbreitungsketten von Interlock nutzen eine gefälschte Google Chrome-Update-Binärdatei, die auf einer kompromittierten Nachrichtenwebsite gehostet wird. Diese Datei installiert einen Remote-Access-Trojaner, der den Angreifern ermöglicht, sensible Daten zu extrahieren und PowerShell-Befehle auszuführen. Interlock behauptet, Sicherheitslücken auszunutzen, um Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen, und zeigt damit eine Mischung aus finanziellen und ideologischen Motiven. Die mögliche Verbindung von Interlock zu Rhysida-Operatoren oder -Entwicklern passt zu einem breiteren Trend in der Cyberbedrohungslandschaft, bei dem Ransomware-Gruppen ihre Fähigkeiten diversifizieren und zunehmend zusammenarbeiten. Neben Helldown und Interlock ist auch SafePay als neuer Akteur im Ransomware-Ökosystem aufgetaucht, der bereits 22 Unternehmen ins Visier genommen hat. SafePay basiert ebenfalls auf LockBit 3.0, was darauf hindeutet, dass der Quellcode-Leak von LockBit mehrere Varianten hervorgebracht hat. In zwei von Huntress untersuchten Vorfällen wurde festgestellt, dass die Aktivitäten der Bedrohungsakteure von einem VPN-Gateway oder -Portal ausgingen, wobei alle beobachteten IP-Adressen innerhalb des internen Bereichs lagen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.