GÖTTINGEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein internationales Forscherteam hat sich zusammengefunden, um die komplexen chemischen Prozesse in interstellaren Eispartikeln zu untersuchen. Das Projekt IRASTRO, gefördert durch den European Research Council, zielt darauf ab, die Entstehung von Molekülen im Weltraum besser zu verstehen.
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Die Erforschung der Chemie in interstellaren Eispartikeln hat mit dem Projekt IRASTRO einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. Dieses von der Europäischen Union geförderte Projekt vereint die Expertise von Wissenschaftlern aus Deutschland, Dänemark und den USA, um die Entstehung von Molekülen im Weltraum zu untersuchen. Im Fokus steht die Analyse von Infrarotspektren, die durch das James-Webb-Weltraumteleskop bereitgestellt werden.
Das James-Webb-Weltraumteleskop hat die Möglichkeiten der Astrochemie revolutioniert, indem es Infrarotspektren von Eisschichten in interstellaren Wolken liefert. Diese Daten sind entscheidend, um die chemischen Prozesse zu verstehen, die zur Bildung organischer Moleküle führen. Die Forscher von IRASTRO arbeiten daran, Methoden zu entwickeln, die es ermöglichen, die Infrarotsignaturen einzelner Moleküle zu identifizieren und zu analysieren.
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Entwicklung neuer Infrarotspektroskopie-Methoden, die auf supraleitenden Nanodrahtphotonen-Detektoren basieren. Diese Technologie, entwickelt vom Team um Varun Verma am NIST, soll die Erfassung und Analyse von Infrarotsignaturen erheblich verbessern. Die theoretische Unterstützung kommt von Peter Saalfrank, der seine Expertise in Quantenchemie einbringt, um die gewonnenen Daten zu interpretieren.
Die Bedingungen in interstellaren Wolken sind extrem und stellen eine Herausforderung für die klassische Chemie dar. Bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt verhalten sich Moleküle anders als unter irdischen Bedingungen. Liv Hornekær von der Universität Aarhus betont die Bedeutung der Erforschung dieser Prozesse, um ein realistisches Bild der Chemie im Weltraum zu entwickeln.
Das Projekt IRASTRO zielt darauf ab, neue Modelle für die chemische Reaktivität bei niedrigen Temperaturen zu entwickeln. Diese Modelle könnten eines Tages helfen, die Reaktionen im Weltraum besser zu verstehen und die Daten von Weltraumteleskopen wie dem James-Webb zu interpretieren. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit nicht nur zur Grundlagenforschung beiträgt, sondern auch praktische Anwendungen in der Astrophysik findet.
Insgesamt stellt IRASTRO einen wichtigen Schritt dar, um die chemischen Prozesse im Weltraum besser zu verstehen. Die Kombination aus experimenteller und theoretischer Forschung könnte neue Einblicke in die Entstehung von Molekülen unter extremen Bedingungen liefern und damit das Verständnis der Chemie im Universum erweitern.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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