BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Elektrifizierung des deutschen Schienenverkehrs bleibt hinter den ambitionierten Zielen zurück, was sowohl die Umweltziele als auch die Effizienz der Bahn beeinträchtigt.
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Die Elektrifizierung des deutschen Schienenverkehrs steht vor erheblichen Herausforderungen, da die geplanten Fortschritte weit hinter den gesetzten Zielen zurückbleiben. Aktuelle Pläne sehen vor, bis 2025 lediglich 66 Kilometer des Schienennetzes mit elektrischen Leitungen auszustatten, während jährlich 600 Kilometer erforderlich wären, um das Ziel von 75 Prozent Elektrifizierung bis 2030 zu erreichen. Derzeit sind etwa 60 Prozent des Netzes elektrifiziert, was im Vergleich zu den Anforderungen der modernen Mobilität unzureichend erscheint.
Die Deutsche Bahn konzentriert sich derzeit auf die Sanierung bestehender Strukturen, um die Pünktlichkeit des Bahnverkehrs zu verbessern. Diese Strategie ist notwendig, da mehr als jeder dritte Fernzug im Oktober verspätet war. Bis 2027 soll die Pünktlichkeit im Fernverkehr auf 75 Prozent erhöht werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, über 40 stark frequentierte Korridore bis 2030 zu modernisieren.
Der Linken-Abgeordnete Victor Perli kritisiert die bisherigen Anstrengungen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP als unzureichend. Er betont, dass eine verstärkte Elektrifizierung nicht nur die Umweltfreundlichkeit der Bahn steigern, sondern auch die Kapazität erhöhen würde, was den Fahrgästen direkt zugutekäme. Perli fordert eine zügige Bereitstellung der finanziellen Mittel für die Elektrifizierungspläne im kommenden Jahr.
Im Bereich des Netzausbaus gibt es ebenfalls kaum Fortschritte. Für 2025 ist lediglich eine Erweiterung des Schienennetzes um 71 Kilometer geplant. Sowohl die Deutsche Bahn als auch das Verkehrsministerium haben erkannt, dass der Schwerpunkt derzeit nicht auf dem Neu- und Ausbau liegt, sondern auf der Modernisierung bestehender Strukturen. Diese Fokussierung auf die Sanierung soll die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs erhöhen.
Die Herausforderungen bei der Elektrifizierung und dem Netzausbau des deutschen Schienenverkehrs sind nicht neu. Historisch gesehen hat Deutschland immer wieder mit der Modernisierung seiner Infrastruktur zu kämpfen gehabt. Die aktuellen Pläne zeigen jedoch, dass trotz ambitionierter Ziele die Umsetzung oft an finanziellen und organisatorischen Hürden scheitert.
Experten sind sich einig, dass eine umfassende Elektrifizierung des Schienennetzes nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen notwendig ist. Eine moderne und zuverlässige Bahn ist ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich. Die Verzögerungen bei der Elektrifizierung könnten langfristig negative Auswirkungen auf die Attraktivität des Schienenverkehrs haben.
Die Zukunft des deutschen Schienenverkehrs hängt maßgeblich von der erfolgreichen Umsetzung der Elektrifizierungs- und Modernisierungspläne ab. Die Deutsche Bahn und die Regierung stehen vor der Aufgabe, die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen und die organisatorischen Herausforderungen zu meistern, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Nur so kann der Schienenverkehr in Deutschland nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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