MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In den Vereinigten Staaten eskaliert der Streit um die Altersverifikation auf Porno-Plattformen, da mehrere Bundesstaaten Gesetze erlassen haben, die strengere Kontrollen fordern.
In den USA tobt ein intensiver Konflikt zwischen den Betreibern von Porno-Plattformen und den Regierungen mehrerer Bundesstaaten. Der Auslöser ist ein Gesetz, das strengere Altersverifikationen für den Zugang zu pornografischen Inhalten fordert. Diese Regelungen sollen verhindern, dass Minderjährige auf jugendgefährdendes Material zugreifen können. Die Betreiber, darunter der kanadische Konzern Aylo, der Marken wie Pornhub und Youporn vereint, haben darauf reagiert, indem sie den Zugang zu ihren Seiten in 17 republikanisch regierten Bundesstaaten blockierten.
Die Gesetzgebung, die als „Act 440“ bekannt ist, wurde ursprünglich von der Abgeordneten Laurie Schegel eingebracht und hat sich in vielen Teilen der USA verbreitet. Sie verlangt von kommerziellen Anbietern, dass sie angemessene Methoden zur Altersverifikation implementieren. Die Betreiber der Plattformen argumentieren jedoch, dass die vorgeschlagenen Verifikationsmethoden ineffektiv und gefährlich seien, da sie erhebliche Mengen sensibler persönlicher Daten sammeln müssten.
In Bundesstaaten wie Louisiana, wo die Online-Verwendung von Ausweisen erlaubt ist, haben die Betreiber entsprechende Verifikationshürden eingeführt. Dies führte jedoch zu einem drastischen Rückgang der Besucherzahlen um 80 Prozent, da Nutzer auf weniger regulierte Alternativen auswichen oder VPNs nutzten, um die Sperren zu umgehen. Diese Entwicklung zeigt, dass die Nutzer bereit sind, Risiken einzugehen, um auf die Inhalte zuzugreifen.
In Texas hat die Free Speech Coalition, ein Handelsverband der Pornoindustrie, Klage gegen das dortige Gesetz eingereicht. Die Kläger argumentieren, dass die Regelungen erwachsene Nutzer dazu zwingen, erhebliche Datenschutz- und Sicherheitsrisiken einzugehen. Diese rechtlichen Auseinandersetzungen könnten weitreichende Folgen für die Regulierung von Online-Inhalten in den USA haben.
Die Betreiber der Plattformen betonen, dass sie sich um das Wohl ihrer Nutzer sorgen und den Zugang für Jugendliche schon immer unterbunden haben. Sie schlagen vor, dass die Identifizierung der Nutzer über ihre Geräte eine effektivere Methode zum Schutz von Kindern und Erwachsenen darstellt. Diese Debatte wirft ein Licht auf die Herausforderungen, die mit der Regulierung des Internets und dem Schutz der Privatsphäre verbunden sind.
Die Zukunft dieser Auseinandersetzung bleibt ungewiss, da sowohl die Betreiber als auch die Gesetzgeber fest entschlossen sind, ihre jeweiligen Positionen zu verteidigen. Während die Betreiber auf die Gefahren der Datensammlung hinweisen, argumentieren die Gesetzgeber, dass der Schutz von Minderjährigen oberste Priorität haben muss. Diese Kontroverse könnte als Präzedenzfall für zukünftige Regulierungen im digitalen Raum dienen.
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