Chinas Venture Capital Markt implodiert: Was bedeutet das für KI-Startups? - IT BOLTWISE® x Artificial Intelligence

PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Chinas Startup-Szene erlebt einen historischen Einbruch, da sich Investoren massenhaft zurückziehen. Dies führt zu einer schwerwiegenden Krise im Bereich der Unternehmensgründungen und Venture-Capital-Investitionen.



„Die gesamte Branche ist vor unseren Augen gestorben,“ berichtet ein Brancheninsider aus Peking. „Der unternehmerische Geist ist tot. Es ist sehr traurig, dies zu sehen.“ Nach Daten von IT Juzi, die im Bericht zitiert werden, wurden in China bisher in diesem Jahr nur 260 Unternehmen gegründet. Damit liegt das Land auf Kurs, die Zahl von 2023, die bei 1.202 lag, noch zu unterbieten – ein Rückgang von 99 % gegenüber dem Höchststand von 51.302 im Jahr 2018.

Ähnlich düster sieht es bei der Venture-Capital-Beschaffung aus. Yuan-denominierte Fonds sammelten bisher umgerechnet nur 5,38 Milliarden US-Dollar, ein deutlicher Absturz gegenüber dem Höchststand von fast 125 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017. Auch Dollar-denominierte Fonds erreichten weniger als 1 Milliarde US-Dollar, verglichen mit einem Hoch von 17,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022, so die Daten von Prequin.

Der Zusammenbruch der chinesischen Startup-Landschaft fällt mit der allgemeinen wirtschaftlichen Verlangsamung des Landes zusammen. Neue Daten deuten auf einen weiteren Abschwung hin. Pekings Industrialisierungspolitik hat zudem bestehende Ungleichgewichte in der Wirtschaft verschärft, was den Abwärtstrend zusätzlich begünstigt. Die Anti-Korruptionskampagne, die „gemeinsame Wohlstand“-Initiative und die strenge Regulierung des privaten Sektors unter Präsident Xi Jinping haben die unternehmerische Aktivität ausgebremst.

Laut Branchenquellen haben staatliche VCs zuletzt ihre Bemühungen verstärkt, ihre Investitionen von insolventen Startups zurückzufordern. Strengere Anforderungen, die Gründer persönlich in die Pflicht nehmen, haben zudem weitere VC-Deals verhindert. Dies hat sowohl in- als auch ausländische Investoren veranlasst, ihre Beteiligungen drastisch zu reduzieren.

„Früher wollten US-Investoren, die Asien im Blick hatten, ausschließlich mit chinesischen Fonds sprechen. Märkte wie Indien hatten kaum eine Chance, Aufmerksamkeit zu erregen,“ so ein Investor. „Heute sind wir wie Aussätzige. Niemand will etwas mit uns zu tun haben.“

Während mehr Investoren aussteigen, übernehmen staatliche Fonds eine zunehmend dominierende Rolle und machen laut Bericht inzwischen rund 80 % des verfügbaren Kapitals auf dem Markt aus. Diese staatlichen Fonds fordern von den Investmentmanagern Garantien für Renditen, was dazu führt, dass sie sich auf risikoarme Investitionen konzentrieren oder Mittel in bereits von Peking bevorzugte Projekte lenken.

„Das widerspricht dem VC-Geist, der in risikoreiche, aber potenziell hochprofitable Projekte investiert,“ erklärt ein Experte für chinesische Innovationen. „In einem Portfolio von zehn Unternehmen erwartet man normalerweise, dass eines oder zwei ein großer Erfolg werden und der Rest scheitert. Aber jetzt müssen VC-Firmen dem Staat erklären, warum ihre Unternehmen gescheitert sind und warum sie das Geld des Landes verloren haben.“

Chinas Venture Capital Markt implodiert: Was bedeutet das für KI-Startups?
Chinas Venture Capital Markt implodiert: Was bedeutet das für KI-Startups? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein.



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