MOUNTAIN VIEW / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Lightmatter sichert sich 400 Millionen US-Dollar und erreicht eine Bewertung von 4,4 Milliarden US-Dollar, während die Nachfrage nach KI-optimierten Photonic Computing-Lösungen wächst.
Lightmatter, ein auf Photonic Computing spezialisiertes Startup, hat in einer Serie-D-Finanzierungsrunde 400 Millionen US-Dollar eingeworben und seinen Unternehmenswert auf beeindruckende 4,4 Milliarden US-Dollar gesteigert. Die Runde wurde von T. Rowe Price Associates angeführt, mit Unterstützung von bestehenden Investoren wie Fidelity Management & Research Company und GV (ehemals Google Ventures). Insgesamt hat das Unternehmen nun 850 Millionen US-Dollar an Kapital aufgenommen.
Photonik, die Technologie im Mittelpunkt von Lightmatters Innovationen, nutzt Licht statt Elektrizität zur Übertragung und Verarbeitung von Daten. Diese Methode bietet erhebliche Vorteile gegenüber herkömmlichen elektronischen Systemen, darunter höhere Geschwindigkeiten, geringerer Energieverbrauch und weniger Wärmeentwicklung. In der Datenverarbeitung könnte die Photonik revolutionäre Veränderungen bringen, insbesondere in der Art, wie Daten innerhalb und zwischen Chips übertragen werden – eine Lösung für zentrale Engpässe in aktuellen elektronischen Systemen.
Lightmatter, mit Sitz in Mountain View, zielt auf ein fundamentales Problem im Bereich der KI und des Hochleistungsrechnens (HPC): die Bandbreitenbegrenzung. Während KI-Modelle und HPC-Anwendungen immer komplexer werden, stellt die Fähigkeit, Daten schnell zu übertragen, eine entscheidende Herausforderung dar. Durch den Einsatz photonischer Technologien will Lightmatter diese Engpässe überwinden und eine nahtlose Skalierung jenseits einzelner Prozessoren, Knoten oder Racks ermöglichen.
Mit dem weltweit schnellsten photonischen Rechenmodul namens Passage stellt Lightmatter die herkömmlichen KI-Infrastrukturen in Frage. CEO Nick Harris erklärte: “Wir verändern nicht nur die KI-Infrastruktur – wir erfinden sie neu.” Die Technologie von Passage nutzt 3D-gestapelte Photonic-Chips, die Daten zwischen Prozessoren austauschen. Dies steigert die Bandbreite von KI-Clustern erheblich und reduziert gleichzeitig den Energieverbrauch. Lightmatters Lösung könnte Rechenzentren mit Hunderten von Terabit-Bandbreiten ausstatten – weit mehr als aktuelle elektronische Datenzentren leisten können.
Die Finanzierungsrunde kommt zu einem kritischen Zeitpunkt in der Computerbranche. Während Moore’s Law an seine Grenzen stößt und Silizium-basierte Systeme physikalische Schranken erreichen, bieten photonische Systeme eine vielversprechende Zukunftsperspektive. Die Investition wird Lightmatter helfen, Passage in Rechenzentren von Partnern in großem Maßstab zu implementieren. Gleichzeitig expandiert das Unternehmen mit einer neuen Niederlassung in Toronto und einem wachsenden Team von mittlerweile 200 Mitarbeitern.
Mit ihrer bahnbrechenden Technologie und der wachsenden Unterstützung durch Investoren steht Lightmatter an einem entscheidenden Punkt in der Weiterentwicklung von KI-Infrastrukturen. Harris betonte: “Der Weg zu künstlicher Superintelligenz wird von Licht geleitet.”
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