MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz sollte nicht allein durch Marktkräfte gesteuert werden, warnen UN-Experten und fordern globale Kooperationsmechanismen.

Die Vereinten Nationen betonen die Dringlichkeit, die Entwicklung von KI auf globaler Ebene zu koordinieren. Von den 193 UN-Mitgliedern sind aktuell nur sieben an bedeutenden KI-Initiativen beteiligt, während 118 Staaten, vorwiegend aus dem globalen Süden, nicht aktiv in die Debatte um die Zukunft der Technologie einbezogen werden. Diese Diskrepanz verdeutlicht den dringenden Bedarf an internationaler Zusammenarbeit.

In einem aktuellen Bericht, der von einem Gremium aus rund 40 Experten aus den Bereichen Technologie, Recht und Datenschutz erstellt wurde, weisen die Autoren darauf hin, dass es gegenwärtig ein „globales Governance-Defizit“ in Bezug auf KI gibt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres betont: „KI muss der Menschheit gerecht und sicher dienen. Unkontrolliert könnten die Gefahren von Künstlicher Intelligenz ernsthafte Folgen für Demokratie, Frieden und Stabilität haben.“

Anstatt jedoch die Einrichtung einer umfassenden globalen Aufsichtsbehörde für KI zu fordern, schlägt der Bericht eine weniger strenge „Koordinationsstruktur“ innerhalb des UN-Sekretariats vor. Der Bericht empfiehlt die Schaffung eines Expertengremiums, das nach dem Vorbild des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) funktioniert. Diese Gruppe soll die internationale Gemeinschaft über aufkommende Risiken informieren, Forschungsbedarfe identifizieren und aufzeigen, wie KI genutzt werden könnte, um globale Herausforderungen wie Hunger, Armut und Geschlechterungleichheit zu bewältigen.

Zudem betonen die Experten, dass die rasante Entwicklung von KI es nahezu unmöglich macht, eine vollständige Liste aller potenziellen Gefahren zu erstellen. Dennoch hebt der Bericht spezifische Risiken hervor, darunter die Verbreitung von Desinformationen, die Entwicklung realitätsnaher Deepfakes, die autonome Waffentechnik sowie den Einsatz von KI durch kriminelle und terroristische Gruppen.

Der Bericht spricht sich dafür aus, frühzeitig Mechanismen zu etablieren, um eine unkontrollierte Verbreitung und missbräuchliche Nutzung von KI zu verhindern. „Das Warten auf eine Bedrohung könnte bedeuten, dass jegliche Reaktion zu spät kommt“, warnen die Experten.

Diese Empfehlungen sind Teil des Entwurfs eines globalen digitalen Pakts, der beim bevorstehenden „Summit of the Future“ zur Diskussion steht. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieser Ansatz ausreichend ist, um die Herausforderungen und Risiken im Zusammenhang mit der sich schnell entwickelnden KI-Technologie zu bewältigen.

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UN-Experten: KI-Entwicklung darf nicht den Marktkräften überlassen werden
UN-Experten: KI-Entwicklung darf nicht den Marktkräften überlassen werden (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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