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MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – GPS-Spoofing des ukrainischen Militärs führt zu Verwirrung unter Zivilisten, da deren Smartphones und Navigationsgeräte falsche Zeitzonen anzeigen.



Das ukrainische Militär nutzt GPS-Spoofing, um Drohnenangriffe aus Russland abzuwehren, indem es deren GPS-Signale manipuliert und so Feindgeräten eine falsche Position suggeriert. Doch die Verteidigungsmaßnahme hat ungewollte Nebeneffekte: Zahlreiche ukrainische Bürger erleben Störungen auf ihren Smartphones und anderen GPS-basierten Geräten. Aufgrund der gefälschten Standortsignale stellen sich viele Geräte automatisch auf eine falsche Zeitzone ein, was Verwirrung stiftet und im Alltag zu Problemen führt.

Wie The Record berichtet, sind betroffene Bürger oft überrascht, wenn sie plötzlich eine Stunde zu spät zu Terminen erscheinen oder Verpflichtungen verpassen, weil ihre Geräte eine abweichende Uhrzeit anzeigen. Ein betroffener Nutzer schrieb auf der Plattform X: „Freunde, wenn ihr es nicht so vermasseln wollt wie ich, schaltet die automatische Zeitumstellung auf eurem Handy aus. Ihr könntet zu spät kommen oder denken, ihr hättet verschlafen, aber in Wirklichkeit ist euer Handy auf Kursker Zeit eingestellt.“

Neben der Zeitanzeige sind auch Navigationsdienste beeinträchtigt. Falsche Standortdaten können dazu führen, dass Anwender in eine falsche Richtung geleitet werden oder gänzlich die Orientierung verlieren. Während dieser Effekt für die militärische Drohnenabwehr von Vorteil ist, stellt er für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Herausforderung dar. Die Unsicherheiten im GPS-Signal beeinträchtigen das alltägliche Leben und erschweren die Nutzung von Karten- und Navigationsdiensten erheblich.

Um die Auswirkungen abzumildern, hat der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte eine Warnung über Telegram veröffentlicht. Ukrainischen Bürgern wird geraten, die automatische Zeitanpassung auf ihren Smartphones zu deaktivieren und bei der Nutzung von Navigationsanwendungen Vorsicht walten zu lassen, da die Standortgenauigkeit durch die militärischen Operationen eingeschränkt sein kann.

GPS-Spoofing wird auch von russischen Streitkräften intensiv genutzt, was in den letzten Monaten vermehrt zu Störungen im europäischen Luftraum geführt hat. Seit August 2023 berichten Crews zahlreicher Flugzeuge von Problemen mit ihren GPS-Systemen. Eine technische Lösung gegen diese Störsignale ist derzeit noch nicht verfügbar, sodass vorerst die Schulung von Piloten im Umgang mit GPS-Ausfällen die Hauptmaßnahme zur Schadensbegrenzung darstellt.

Militärisches GPS-Spoofing führt in der Ukraine zu Problemen im Alltag
Militärisches GPS-Spoofing führt in der Ukraine zu Problemen im Alltag (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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